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Laboruntersuchung
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02.07.2020 |
Weiterleitung |
ELISA |
0,5 ml Serum |
Abklärung einer Infertilität |
< 75 U/ml |
Hintergrund und Bewertung
Bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch werden in 5 - 15 % der Fälle Spermien-AK als eine mögliche Ursache gefunden. Spermien-AK können u. a. Spermien agglutinieren und immobilisieren, zytotoxisch wirken, die Penetration durch den Zervixschleim behindern und negative Auswirkungen auf die Kapazitation und Penetration der Eizellmembran haben. Im Serum nachweisbare Spermien-AK kommen jedoch, vor allem in niedrigen Titern, auch bei fertilen Frauen und Männern vor. Ein fehlender AK-Nachweis im Serum kann auch nicht ausschließen, dass im Genitalsekret bzw. Ejakulat AK auftreten. Darüber hinaus sind die zur Untersuchung verwendeten Verfahren nicht standardisiert. In der Literatur schwanken die Angaben zu Sensitivität und Spezifität erheblich.
Insgesamt liefert die Bestimmung von gegen Spermien gerichteten Antikörpern im Serum der Frau oder des Mannes somit keine ausreichende klinisch relevante Information über den Fertilitätszustand des Paares. Es sollte daher statt einer AK-Bestimmung im Serum eine Untersuchung des Ejakulats bzw. Zervixsekretes auf Spermien-AK erfolgen. |
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Spermaantikörper-Bestimmung im Rahmen einer differenzierten Sterilitätsdiagnostik. Leitline 2008. (156)
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei organspezifischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2011. (160) |