| Hintergrund Zirkulierende Immunkomplexe (circulating immune complexes = CIC) entstehen bei der körpereigenen Immunabwehr gegen endogene oder exogene Antigene, wie Bakterien und Viren. Sie werden unter Aktivierung des Komplementsystems und nach Transport ins retikuloendotheliale System unterschiedlich rasch (abhängig von Größe und Struktur) aus der Zirkulation entfernt. Übersteigt die Menge der gebildeten CIC die Abbaufähigkeit der Phagozyten, können CIC im Serum nachgewiesen werden und sich in Gefäßwänden und Organen (z. B. in der Niere) ablagern und das Komplement- und zelluläre Immunsystem aktivieren (insbesondere bei CIC mittlerer Größe). Zahlreiche Plasmaproteine, wie Komplementproteine C1q, C4b, C3b, Faktor H, Rheumafaktoren, Fibronectin etc., können in CIC integriert werden, so dass große Proteinkomplexe entstehen. CIC können auch als Kryoglobulinämie in Erscheinung treten.  Zum Nachweis von CIC wird ein C1q-Bindungsassay (sensitive und spezifische Bindung von C1q an CIC) durchgeführt.    Bewertung CIC werden nicht nur bei zahlreichen Erkrankungen, sondern auch bei der physiologischen Antigenelimination gebildet. Die diagnostische Relevanz der Untersuchung ist daher gering.  Erhöhte CIC finden sich insbesondere bei  
 Autoimmunerkrankungen: SLE, Rheumatoide Arthritis, Vaskulitis, Sjögren-Syndrom, Spondylitis ankylosans, Sklerodermie (insbes. CIC mittlerer Größe)Infektionserkrankungen: Streptokokken-, Staphylokokken-, Pneumokokken-Infektionen, Hepatitis B und C, HIV, Masern, Dengue-Fieber, Toxoplasmose, Malaria etc. (häufig größere CIC)Glomerulonephritishämatologischen Erkrankungen: Leukämien, Lymphome, M. Hodgkinchronisch-entzündlichen Darmerkrankungen: Colitis ulcerosa, M. Crohnchronischen Hepatopathien: PBCMedikamenteneinnahme: Gold, D-PenicillaminSerumkrankheit durch Antitoxine tierischer Herkunft (ATG, Antiseren)Mukoviszidose   Die Bestimmung von CIC dient hauptsächlich der Verlaufs- und Therapiekontrolle von Erkrankungen mit Immunkomplexbeteiligung. Bei Rheumatoider Arthritis findet sich eine Korrelation der CIC-Konzentration mit der Entzündungsaktivität.   |