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Laboruntersuchung
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03.07.2020 |
Eigenleistung |
ECLIA |
0,5 ml Serum |
Mo - Fr, täglich |
TM 1. Wahl bei Keimzellmalignomen mit trophoblastischen Anteilen (Hoden, Plazenta, Ovar, extragonadal). |
Männer
Gesunde: < 3 IU/l
Grauzone: 3 - 10 IU/l Kontrollen!
Path. Bereich: > 10 IU/l
Frauen (nicht gravide)
prämenopausal: < 5 IU/l
postmenopausal: < 8 IU/l
Path. Bereich: > 10 IU/l |
Bei Mischtumoren (Hoden!) grundsätzlich HCG und AFP kontrollieren!
Bei „reinem“ Seminom NSE und hPLAP empfohlen.
Deutlich erhöhte Biotin-Spiegel im Blut können durch Testinterferenzen zu falsch-niedrigen/negativen HCG-Werten führen. |
Hintergrund
Zusammen mit den hypophysären Gonadotropinen LH und FSH sowie TSH gehört humanes Choriongonadotropin (HCG) zu den Glykoproteinhormonen, die chemisch aus zwei Untereinheiten, der alpha- und beta-Kette, bestehen. Die alpha-Ketten sind hierbei weitgehend identisch, die unterschiedlichen beta-Ketten bewirken die jeweilige Hormonspezifität. Durch Einsatz beta-Ketten-spezifischer Antikörper in den aktuellen Messverfahren wird HCG selektiv erfasst. Dies ist besonders wichtig für die Erkennung von Malignomen, die in wechselndem Verhältnis komplette HCG-Moleküle und freie beta-Ketten bilden und freisetzen können. Für den Markereinsatz bei Keimzellmalignomen wird deshalb ein Immunoassay eingesetzt, der sowohl das komplette HCG-Molekül als auch die freie ß-HCG-Kette erfasst. HCG wird physiologischerweise im Synzytiotrophoblasten der Plazenta gebildet. Bei Keimzellmalignomen synthetisieren trophoblastäre Zellen oder - wie bei Seminomen - wenige synzytiotrophoblastäre Riesenzellen dieses Hormon (teilweise Werte bis 200 IU/l Serum).
Indikation
Keimzellmalignome, insbesondere mit trophoblastischen Anteilen (Hodentumor beim Mann, Blasenmole und Chorionkarzinom bei der Frau, extragonadale Keimzelltumoren) zum Screening bei Risikogruppen, zur Diagnose, zum Follow-up und zur Prognosebeurteilung.
Bewertung
- Die Sensitivität von HCG liegt bei testikulären oder plazentaren Chorionkarzinomen nahe 100 %, bei Blasenmolen um 97 %, bei nicht-seminomatösen Keimzelltumoren zwischen 45 und 85 %. Unter erfolgreicher Chemotherapie von Keimzellmalignomen kann es transitorisch zu Erhöhungen von HCG/ß-HCG im Serum kommen (Tumornekrose!).
- Bei Mischtumoren (Hoden!) sollten grundsätzlich HCG + AFP kontrolliert werden, bei „reinem“ Seminom NSE und hPLAP empfohlen.
- Leicht erhöhte Werte können bei Frauen in der Postmenopause, bei Vorliegen eines Hypogonadismus und bei Patienten mit Niereninsuffizienz nachweisbar sein.
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Ringversuchszertifikat April 2023.pdf
Ringversuchszertifikat Oktober 2023.PDF
Ringversuchszertifikat April 2024.PDF
Ringversuchszertifikat Oktober 2024.pdf |