Gesamteiweiß

Protein im Serum

Kategorie Laboruntersuchung
Stand30.12.2021
ErbringerEigenleistung
MethodeBiuret
Material
0,5 ml Serum
AnsatztageMo - Fr, täglich
Indikation
Abklärung der Lebersyntheseleistung, monoklonale Gammopathien, Malabsorbtionssyndrom, nephrotisches Syndrom, Glomerulonephritis, Verbrennungen
Referenzbereich
64 - 81 g/l
Zusatzinformation
Hintergrund
Die Bestimmung des Gesamteiweiß im Serum stellt einen Suchtest im Rahmen der Proteindiagnostik dar. Pathologisch veränderte Gesamteiweißkonzentrationen im Serum können durch Dysproteinämie mit Albuminverminderung bzw. Immunglobulin-Erhöhung (siehe unter "Eiweißelektrophorese"), aber auch durch Störungen des Wasserhaushaltes (erkennbar an Hämatokrit und Hb) bedingt sein.
     
Bewertung  
Hypoproteinämie  ist meistens durch Albumin-Erniedrigung, seltener durch erniedrigte Immunglobuline bedingt, und findet sich bei
  • verminderter Synthese: schwere Leberschädigung, Antikörpermangel-Syndrom, Malabsorptionssyndrom (Sprue, Mukoviszidose, Nahrungsmittelallergie), Eiweißmangelernährung, familiäre Analbuminämie (selten).
  • erhöhtem Verlust: Proteinurie, nephrotisches Syndrom, exsudative Enteropathie (Colitis ulcerosa, M. Crohn u. a.), Verbrennungen u. a. Hauterkrankungen mit Eiweißverlust; mehrfach abpunktierte Ergüsse, Hämodialyse.
  • Pseudo-Hypoproteinämie (= Verdünnungshypoproteinämie) bei Überwässerung durch Infusionen, Polydipsie, nach akuter Blutung (transkapillärer Einstrom eiweißärmerer Flüssigkeit); physiologisch in der Schwangerschaft.
     
Hyperproteinämie entsteht durch Erhöhungen von Immunglobulinen erst dann, wenn diese nicht mehr durch regulatorische Albuminverminderung ausgeglichen werden, insbesondere bei
  • chronisch entzündlichen Erkrankungen (z. B. Infektionen)
  • Leberzirrhose im kompensierten Stadium
  • monoklonalen Gammopathien (Eiweiß im Serum bis > 100 g/l; massiv erhöhte Paraprotein-Konzentrationen können ein Hyperviskositätssyndrom verursachen)
  • Pseudo-Hyperproteinämie (= erhöhte Konzentration bei unveränderter Proteinmenge) wrid durch starke Dehydratation verursacht, z. B. Diarrhoe, Erbrechen, Dursten, Schwitzen, Polyurie.
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat April 2024.PDF
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