PIK3CA-Mutationsstatus in zirkulierender Tumor-DNA

liquid biopsy

Kategorie Laboruntersuchung
Stand14.05.2025
ErbringerEigenleistung
MethodeqPCR (quantitative PCR)
Material
2x 10 ml Blut stabilisiert in Streck BCT-Röhrchen
Ansatztagenach Bedarf
Indikation
  • Gezielte Untersuchung des PIK3CA-Mutationsstatus in zirkulierender Tumor-DNA (ccfDNA) als Marker für eine primäre oder sekundär erworbene endokrine Resistenz primärer, metastasierter Mammakarzinome
  • Bestimmung des PIK3CA-Mutationsstatus in liquid biopsies (ccfDNA) zur Indikationsstellung einer gezielten Behandlung von postmenopausalen Frauen und von Männern mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom bei Fortschreiten der Erkrankung nach endokriner Therapie vor Versorgung mit Alpelisib
Kurzinformation
Es handelt sich um somatische Mutationen (nicht erblich). Unterliegt nicht dem GenDG!
Zusatzinformation
Hintergrund
Phosphoinositid-3-Kinasen (PIK3CA = Phosphatidylinositol-4,5-Bisphosphate 3-Kinase Catalytic Subunit Alpha) sind Lipidkinasen, die eine zentrale Rolle bei der Regulation verschiedener Zellfunktionen einnehmen, wie z. B. Zellzyklus, Apoptose, DNA-Reparatur, Seneszenz, Angiogenese, Metabolismus und Motilität. Ihre Aktivierung erfolgt durch extrazelluläre Signale wie Wachstumsfaktoren, Zytokine/Chemokine, Hormone und Integrine. Nach der Aktivierung wirken PIK3 als Mediatoren bei der Signalübertragung und initiieren den Akt/mTOR-Signalweg. Die Bestimmung des PIK3CA-Mutations-Status ist Pflichttest vor Behandlung mit Alpelisib von Patientinnen mit Mammakarzinom. Darüber hinaus treten somatische Mutationen im PIK3CA-Gen bei ca. 30% der Tumore epithelialen Ursprungs auf, u.a. bei Tumoren der Blase, der Prostata, des Gebärmutterhalses, des Endometriums,  beim kolorektalem Karzinom (CRC) und beim Lungenkarzinom. Durch Zusatzdiagnostik wird untersucht, ob es im PIK3CA-Gen im Laufe der Entstehung des Tumors zu onkogenen Mutationen gekommen ist oder nicht. Dabei gibt es 4 „Hotspot“-Bereiche in den Exons 4, 7, 9 und 20 vom PIK3CA-Gen, wobei ca. 80% der Mutationen auf die Exone 9 und 20 entfallen. Die Mutationsfrequenz von PIK3CA beträgt beim Mammakarzinom ca. 30%, beim CRC ca. 10-30% und beim Lungenkarzinom 1-3%.
 
Nomenklatur
p.N345x  [c.1033A>C, c.1034A>T, c.1034A>C, c.1035T>A]
p.C420R  [c.1258T>C]
p.E542x  [c.1624G>A, c.1625A>G, c.1625A>T]
p.E454x  [c.1633G>A, c.1633G>C, c.1634A>C, c.1634A>G, c.1635G>C, c.1635G>T]
p.Q546x  [c.1636C>A, c.1636C>G, c.1637A>C, c.1637A>T]
p.H1047x [c.3139C>T, c.3140A>G, c.3140A>T]
p.G1049x [c.3145G>C, c.3146G>C]
Literatur
  1. Cantley LC et al. The phosphoinositide 3-kinase pathway. Science 2002; 296:1655-1657.
  2. Fusco et al. PIK3CA Mutations as a Molecular Target for Hormone Receptor-Positive, HER2-Negative Metastatic Breast Cancer. Frontiers in Oncology 2021; 11: 1-9.
  3. Arafeh R, et al. PIK3CA in cancer: The past 30 years. Semin Cancer Biol. 2019.