Dopamin im Urin

Katecholamine

Kategorie Laboruntersuchung
Stand17.04.2024
ErbringerEigenleistung
MethodeHPLC
Material
8,5 ml aus gut gemischtem 24 h-Sammelurin (angesäuert). Bitte Sammelvolumen mitteilen!
Ansatztage3 x wöchentlich
Indikation
V. a. Neuroblastom, Phäochromozytom
Abnahme
10 ml 10 %ige HCl zur 1. Portion geben, behelfsmäßig: 20 ml Spontanurin + 0,2 ml 10 %ige HCl
Keine Stabilur-Röhrchen (wegen Borsäurezusatz) verwenden!
Referenzbereich
             µg/24 h µg/g Kreatinin
Erwachsene:   < 500   < 450
Schulkinder:  < 300
Kleinkinder:  < 200
Säuglinge:    < 100   < 2.000
Interpretation
Werte über dem zweifachen oberen Grenzwert sind verdächtig auf ein Neuroblastom oder ein Phäochromozytom (vor allem im Kindesalter). Deutlich erhöhte Werte werden auch unter Therapie mit L-DOPA beobachtet.
Zusatzinformation
Hintergrund
Das Katecholamin Dopamin wird hauptsächlich in extrapyramidalen Hirnbereichen gebildet und dient hier als Neurotransmitter. Außerdem stellt es eine Zwischenstufe in der Adrenalin- und Noradrenalin-Synthese dar. Bei Tumoren des sympatho-adrenalen Systems kommt es durch die verstärkte Synthese von Katecholaminen zu einer erhöhten Konzentration im Plasma bzw. einer verstärkten Ausscheidung im Urin.  Dopamin bilden 80 - 95 % der Neuroblastome und ein kleiner Teil der Phäochromozytome (unter 10 %, siehe auch unter „Phäochromozytom- und Neuroblastom-Diagnostik“).
 
Bewertung
Mäßig (1,1- bis ca. 1,6-fach) erhöhte Werte treten häufig bei erhöhter Katecholamin-Synthese verschiedener Ursache auf. Stark erhöhte Werte (2-fache Höhe des Referenzbereichs und höher) sind verdächtig für das Vorliegen eines Dopamin-bildenden Tumors, da in malignen Phäochromozytomen und Neuroblastomen die Aktivität der Dopamin ß-Hydroxylase und damit die Metabolisierung von Dopamin zu Noradrenalin verringert sein kann
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat Mai 2023.pdf
Download.png Ringversuchszertifikat Mai 2024.pdf