FIB4-Test

Kategorie Laboruntersuchung
Stand17.06.2020
ErbringerEigenleistung
MethodeBerechnung
Material
1 ml Serum und 1 ml EDTA-Blut
AnsatztageMo - Fr, täglich
Indikation
Ausschluss einer Leberfibrose oder -zirrhose bei Patienten mit  klinischem Verdacht  auf Steatosis hepatis.
(chronische Leberwerterhöhung über mehr als 3 Monate und/oder auffällige Abdomensonografie)
Prinzip
Der FIB-4-Index errechnet sich nach folgender Formel (Ergebnis dimensionslos):
FIB-4 index = [age (years) × AST (IU/L)]/[platelet count (10^9/L) × (ALT (IU/L))1/2]
Enthaltene Parameter
Alter:
Mit Zunahme des Lebensalters steigt die Wahrscheinlichkeit für den Erwerb einer Leberfibrose.
 
Verhältnis von GOT zu GPT im Serum:
Ist der Anteil der GOT zur GPT im  im Serum relativ erhöht, spricht dies für eine verminderte Clearance der GOT im Verhältnis zur GPT aus dem Serum durch die Leber. Darüber hinaus wird die GOT vermehrt bei mitochondrialer Schädigung aus den Leberparenchymzellen ins Blut freigesetzt.
 
Thrombozytenzahl:
Mit Zunahme der Leberfibrose sinkt die Thrombozytenzahl infolge des erhöhten Pfortaderdruckes, welcher zu vermehrtem Abbau der Thrombozyten in der Milz führt. Die Schädigung des Leberparenchyms führt zu verminderter Thrombopoese durch verminderte Bildung von Thrombopoetin in der Leber.
Interpretation
Patienten unter 65 Jahre
- FIB4 < 1,30:
 unauffälliges Ergebnis
- FIB4 1,31 - 3,25
Der FIB4 -Test zeigt ein erhöhtes Risiko einer Leberfibrose an zur  weiteren Abklärung werden der ELF-Test oder eine Leberelastographie empfohlen.
- FIB4 > 3,25
Der FIB4-Test zeigt ein hohes Risiko einer Leberfibrose und/oder eine bereits bestehende Zirrhose an. Zur weiteren Abklärung Konsultation eines hepatologischen Zentrums ratsam. Ggf. mit vorheriger Bestätigung durch den ELF-Test.
 
Patienten über 65 Jahre
- FIB4 < 2,00
unauffälliges Ergebnis
- FIB4 2,00 - 3,25
Der FIB4-Test zeigt ein erhöhtes Risiko einer Leberfibrose an. Zur weiteren Abklärung werden der ELF-Test oder eine Leberelastographie empfohlen
- FIB4 > 3,25
Der FIB4-Test zeigt ein hohes Risiko einer Leberfibrose und/oder eine bereits bestehende Zirrhose an. Zur weiteren Abklärung Konsultation eines hepatologischen Zentrums ratsam. Ggf. Mit vorheriger Bestätigung durch den ELF-Test.