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Laboruntersuchung
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21.04.2010 |
Eigenleistung |
FEIA |
0,5 ml Serum |
V. a. Zöliakie/Sprue |
negativ < 7 U/ml
schwach positiv 7 - 10 U/ml
positiv > 10 U/ml |
Hintergrund
Als Gliadin bezeichnet man eine ethanollösliche, prolinreiche Proteinfraktion des Weizens. Zusammen mit den Gluteninen bildet Gliadin das Klebereiweiß Gluten.
Bewertung
Antikörper gegen deamidierte Gliadin-Peptide haben die Bestimmung von AK gegen natives Gliadin in der Diagnostik einer Zöliakie oder Sprue weitestgehend ersetzt.
- Nach den ESPGHAN-Kriterien sollte als Eingangsdiagnostik bei klinischem Verdacht auf eine Zöliakie eine Bestimmung von AK gegen deamidiertes Gliadin der Klasse IgG zusammen mit Transglutaminase-IgA-AK erfolgen (siehe auch unter "Zöliakie-Diagnostik").
- Außerdem dient die Bestimmung der AK gegen deamidiertes Gliadin in Kombination mit den Transglutaminase-AK dem Ausschluss einer Zöliakie bei Erkrankungen, die eine hohe Assoziation zur Zöliakie haben, wie Turner-Syndrom (8 %), Down-Syndrom (7 %), IgA-Mangel (5 %), Diabetes mellitus Typ 1 (3 %) und weiteren Autoimmunerkrankungen (siehe auch unter "Zöliakie-Diagnostik").
- Besondere Bedeutung hat die Bestimmung von AK gegen deamidiertes Gliadin auch bei Kleinkindern, da diese nicht immer AK gegen Transglutaminase bilden.
- Bei Erwachsenen haben IgG-AK gegen deamidiertes Gliadin eine höhere diagnostische Trennschärfe als IgA-AK, weshalb letztere auch in den ESPGHAN-Kriterien nicht mehr enthalten sind.
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Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei organspezifischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2011. (160)
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei systemischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2006. (161)
Husby S, Koletzko S, Korponay-Szabo IR, Mearin ML, Phillips A, Shamir R, Troncone R, Giersiepen K, Branski D, Catassi C, Lelgeman M, Maki M, Ribes-Koninckx C, Ventura A, Zimmer KP. European Society for Pediatric Gastroenterology, Hepatology, and Nutrition guidelines for the diagnosis of coeliac disease. J Pediatr Gastroenterol Nutr 54: 136-60, 2012. (176) |
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