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Lexikon
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24.03.2011 |
Anti-Streptolysin O (ASL); Anti-Streptokokken-DNAse B (Anti-DNAse B); Anti-Streptokokken-Hyaluronidase |
Hintergrund
Nachweisbare AK gegen Streptokokken umfassen Anti-Streptolysin O (ASL), Anti-DNAse B (ADNAseB) und Anti-Hyaluronidase (AHT). Eine Bestimmung der Streptokokken-AK ist indiziert bei klinischem Verdacht auf eine Folgeerkrankung nach Gruppe A-Streptokokken (GAS, Streptococcus pyogenes)-Infektion, wie z. B. Arthritis, rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis, Chorea minor oder Ticks.
Bewertung
ASL steigt 1 - 4 Wochen nach einer GAS-Infektion an und normalisiert sich spätestens nach 6 Monaten, während ADNAseB etwa 2 Wochen später ansteigt und meist länger nachweisbar bleibt. Persistierende ASL-/ADNAseB-Titer weisen auf eine bestehende Streptokokken-Infektion hin.
Die Sensitivität des ASL beträgt 60 - 80 %. Insbesondere bei einer Glomerulonephritis nach GAS-Hautinfektion ist der ASL jedoch oft negativ. Daher sollte in diesen Fällen stets ergänzend ADNAseB bestimmt werden, die eine Sensitivität von ca. 80 % auch bei diesen Infektionen hat. Die Kombination von ASL und ADNAseB erreicht eine Sensitivität von ca. 95 %. Während Streptolysin auch von Gruppe C- und G-Streptokokken gebildet wird, ist ADNAseB spezifisch für GAS und daher sinnvoll zur Spezifizierung positiver ASL-Titer. AHT kann ergänzend bei negativen oder unklaren ASL- und ADNAseB-Ergebnissen bestimmt werden, kann jedoch auch nach Infektionen mit Streptokokken der Gruppen B, C und G positiv ausfallen.
Bei hohen Rheumafaktoren sind falsch positive Ergebnisse aller Streptokokken-AK-Teste möglich. |