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Laboruntersuchung
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29.08.2024 |
Eigenleistung |
ECLIA |
1 ml Serum, vom Blutkuchen getrennt! (wenn nicht innerhalb von 48 h im Labor, bitte tiefgefroren einsenden)
Bitte die SSW angeben! |
Mo - Fr, täglich |
Risikobeurteilung einer drohenden oder bestehenden Präeklampsie |
siehe Befundbericht |
Schwangerschaftswoche ≥ 20 bis 34 (Early-Onset):
sFlt-1/PLGF < 38:
- Geringes Risiko für Präeklampsie innerhalb der nächsten Woche (NPV 99,1%)
- Empfehlung: ggf. Verlaufskontrolle
sFlt-1/PLGF 38 - 85:
- Hohes Risiko für Präeklampsie innerhalb der nächsten 4 Wochen (PPV 38,6%)
- Empfehlung: Kontrolluntersuchung in 1-2 Wochen
sFlt-1/PLGF > 85:
- Manifeste Präeklampsie oder hohe Wahrscheinlichkeit für Komplikationen innerhalb der nächsten 4 Wochen (Spezifität 99,5%, Sensitivität 88,0%)
- Empfehlung: engmaschige Überwachung, ggf. Kontrolluntersuchung nach 2-4 Tagen
sFlt-1/PLGF > 655:
- Hohe Wahrscheinlichkeit für Geburt innerhalb der nächsten 48 Stunden durch Komplikationen
- Empfehlung: engmaschige Überwachung
Schwangerschaftswoche ≥ 34 (Late-Onset):
sFlt-1/PLGF < 38:
- Geringes Risiko für Präeklampsie innerhalb der nächsten Woche (NPV 99,1%)
- Empfehlung: ggf. Verlaufskontrolle
sFlt-1/PLGF 38 - 110:
- Hohes Risiko für Präeklampsie innerhalb der nächsten 4 Wochen (PPV 38,6%)
- Empfehlung: Kontrolluntersuchung in 1-2 Wochen
sFlt-1/PLGF > 110:
- Manifeste Präeklampsie oder hohe Wahrscheinlichkeit für Komplikationen innerhalb der nächsten 4 Wochen (Spezifität 95,5%, Sensitivität 58,2%)
- Empfehlung: engmaschige Überwachung, ggf. Kontrolluntersuchung nach 2-4 Tagen
sFlt-1/PLGF > 201:
- Hohe Wahrscheinlichkeit für Geburt innerhalb der nächsten 48 Stunden durch Komplikationen
- Empfehlung: engmaschige Überwachung
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Hintergrund
Als Präeklampsie wird eine schwere Komplikation der Spätschwangerschaft mit Hypertonie, Ödemen und Proteinurie mit einer hohen maternalen und kindlichen Morbidität und Mortalität bezeichnet.
Risikofaktoren umfassen Erstgravidität, hohes mütterliches Alter, arteriellen Hypertonus. Adipositas, Insulinresistenz, Diabetes, erhöhte Androgenspiegel und Thrombophilie.
Die Pathogenese beruht wahrscheinlich auf Störungen in der Angiogenese der Plazenta aufgrund einer Dysbalance zwischen Angiogenesefaktoren. Während sFlt-1 (soluble fms-like tyrosine kinase-1) das Gefäßwachstum hemmt, wird es durch PIGF (placental growth factor) gefördert. |
- Roberts JM et al: Summary of the NHLBI working group on research on hypertension during pregnancy. Hypertension 2003;41: 437-445
- Verlohren S et al: An automated method for the determination of the sFlt-1/PIGF ratio in the assessment of preeclampsia. Am J Obstet Gynecol 2010;202:161-171
- Dröge L.A., Verlohren S.: Präeklampsie: Aktuelle diagnostische und therapeutische Aspekte. Gynäkologe 2017; 213-221
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Ringversuchszertifikat Oktober 2023.pdf
Ringversuchszertifikat Oktober 2024.pdf |