Gonorrhoe

Neisseria gonorrhoeae, Gonokokken, Gonorrhö, Gonorrhoe

Kategorie Lexikon
Stand08.07.2009
Enthaltene Parameter
Gonokokken-DNA; Neisseria gonorrhoeae-AK; Neisseria gonorrhoeae-Kultur
 
Zusatzinformation
Erreger
Die Gonorrhoe wird durch Neisseria gonorrhoeae, gramnegative Diplokokken, sog. Gonokokken, verursacht. Die Erreger sind sehr umweltlabil.
 
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion erfolgt vor allem über sexuelle Kontakte, ferner als perinatale Infektion bei Säuglingen von infizierten Schwangeren.
 
Klinik
  • Inkubationszeit: 2 - 5 Tage (Mann) bzw. 3 - 21 Tage (Frau)
  • Beim Mann typische eitrige Urethritis mit gelblich-weißem Ausfluss
  • Bei der Frau Zervizitis, Urethritis und vaginaler gelblich-weißer Ausfluss
  • Bei Neugeborenen: Konjunktivitis (Ophthalmia neonatorum)
  • seltene Infektionslokalisationen: Pharyngitis, Proktitis
  • Komplikationen: aufsteigende Infektion (Prostatitis, Epididymitis beim Mann, Endometritis, Adnexitis, Salpingitis, Peritonitis bei der Frau), disseminierte Infektion mit Streuung insbesondere in Gelenke (Arthritis) und Haut (bei 1 - 3 % der Patienten).
 
Diagnostik
  • Kultureller Nachweis der Gonokokken: erlaubt Resistenztestung der Erreger, insbesondere bei im Ausland erworbenen Infektionen anzustreben. Aufgrund der Umweltlabilität der Gonokokken muss ein spezielles Transportmedium verwendet und die Untersuchung gezielt angefordert werden!
  • Nachweis von Gonokokken-DNA: sensitiv und spezifisch, Gonokokken-DNA ist auch noch einige Zeit nach Beginn einer Antibiotika-Therapie nachweisbar.  
  • Nachweis Gonokokken-spezifischer AK: bei V.a. disseminierte Gonokokken-Erkrankung ergänzend zum kulturellen Erregernachweis sinnvoll. Nicht zur Akutdiagnostik einer Gonorrhoe geeignet!
 
Therapie und Prophylaxe
Eine Gonorrhoe sollte stets antibiotisch behandelt werden. Dabei sind auch asymptomatische Geschlechtspartner zu untersuchen und ggf. zu thera­pieren. Aufgrund zunehmender Resistenzraten ist eine Primär­therapie mit Penicillin oder einem Fluorochinolon nicht mehr sinnvoll. Es kommen Cephalosporine der 3. Generation wie Ceftriaxon plus Azithro­mycin zum Einsatz. Durch diese Kombinationstherapie wird auch eine gleichzeitige Therapie von Chlamydia trachomatis erreicht.