Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)-Infektionen

Kategorie Lexikon
Stand04.06.2009
Enthaltene Parameter
Respiratory-Syncytial-Virus(RSV)-DNA; Respiratory-Syncytial-Virus(RSV)-Antigen
Zusatzinformation
Erreger
Das RS-Virus (RSV) ist ein RNA-Virus, das als Typ A und B vorkommt.
 
Infektionsweg und Verbreitung
RSV wird als Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Patienten sind über einen Zeitraum von 2 - 8 Tagen (Säuglinge und Immunsupprimierte z. T. bis zu Monate) infektiös. Es findet sich eine Häufung der Infektionen im Spätherbst und Winter.
 
Klinik
  • Inkubationszeit: 3 - 7 Tage
  • Säuglinge und Kleinkinder: hohes Fieber, Rhinitis (70 - 90 %), Pharyngitis (> 50 %), Tracheobronchitis und Bronchiolitis (15 - 40 %), Konjunktivitis, Otitis media (10 - 20 %), Komplikationen: Apnoe-Anfälle. Letalität 2 % (bei Kindern mit Herzfehlern, bronchopulmonaler Dysplasie und Immundefekten ca. 35 %)
  • Erwachsene: „Erkältung“, selten Pneumonie
  • Reinfektionen sind häufig, eine durchgemachte Infektion verleiht keine dauerhafte Immunität.
 
Diagnostik
  • Antigen-Nachweis im Nasenrachensekret (ggf. im Nasen- oder Rachenabstrich), als Schnelltest verfügbar (erfasst beide Virustypen), Sensitivität 50 - 90 %, Spezifität 75 - 100 %.
  • Nachweis von RSV-RNA im Nasenrachensekret (ggf. im Nasen- oder Rachenabstrich): höhere Sensitivität als der Antigen-Nachweis, daher bei negativem Antigen-Nachweis als Zusatzuntersuchung empfohlen, erfasst beide Virustypen.
  • Nachweis von RSV-AK: bei akuten Infektionen nicht sinnvoll.
 
Therapie und Prophylaxe
Eine antivirale Therapie (Ribavirin) wird mangels eindeutig belegter Wirksamkeit nicht empfohlen. Eine saisonale Prophylaxe ist mit einem monoklonalen F-Protein-Antikörper bei Risikopatienten möglich.
Literatur
Mertens T, Haller OA, Klenk HD. Diagnostik und Therapie von Viruskrankheiten: Leitlinien der Gesellschaft für Virologie. 2 ed. Urban & Fischer Verlag, 2004. (165)