AK gg Transglutaminase

Kategorie Laboruntersuchung
Stand24.07.2020
ErbringerEigenleistung
MethodeFEIA
Material0,5 ml Serum
AnsatztageMo - Fr, täglich
Indikation
Eingangsdiagnostik, Diagnostik und Verlaufskontrolle der Zöliakie und Dermatitis herpetiformis Duhring
Referenzbereich
negativ           <  7 U/ml
schwach positiv 7 - 10 U/ml
positiv           > 10 U/ml
Zusatzinformation
Hintergrund
Die Transglutaminase oder Gewebstransglutaminase ist das relevante Antigen des Endomysiums und stellt ein Autoantigen bei Zöliakie dar. Als Endomysium wird die Bindegewebshülle bezeichnet, die einzelne Skelett- bzw. glatte Muskelfasern umgibt. Im Gegensatz zum IFT-Nachweis von Endomysium-AK können AK gegen Transglutaminase spezifisch im ELISA nachgewiesen werden.
 
Bewertung
  • Nach den ESPGHAN-Kriterien sollte als Eingangsdiagnostik bei klinischem Verdacht auf eine Zöliakie eine Bestimmung von IgA-AK gegen Transglutaminase zusammen mit IgG-AK gegen deamidiertes Gliadin erfolgen.  
  • Außerdem dient die Bestimmung der Transglutaminase-AK in Kombination mit den AK gegen deamidiertes Gliadin auch dem Ausschluss einer Zöliakie bei Erkrankungen, die eine hohe Assoziation zur Zöliakie haben, wie Turner-Syndrom (8 %), Down-Syndrom (7 %), IgA-Mangel (5 %), Diabetes mellitus Typ 1 (3 %) und weiteren Autoimmunerkrankungen (siehe auch unter "Zöliakie-Diagnostik").  
  • Abgesehen von Patienten mit IgA-Mangel ist der Nachweis von Transglutaminase-IgA-AK dem Nachweis von -IgG-AK in Sensitivität und Spezifität überlegen. Da Patienten mit Zöliakie überdurchschnittlich häufig an IgA-Mangel leiden, wird im Rahmen der Zöliakie-Diagnostik der Ausschluss eines IgA-Mangels durch Bestimmung des Gesamt-IgA im Serum empfohlen. Dies v. a. auch, um negative Transglutaminase-IgA-Befunde richtig interpretieren zu können.
  • Insbesondere bei Kindern bis 3 Jahren sollten zusätzlich AK gegen deamidiertes Gliadin untersucht werden, da die Transglutaminase-AK-Bestimmung in dieser Altersgruppe eine geringere Sensitivität aufweist.
  • Transglutaminase-AK sind ferner bei der Dermatitis herpetiformis Duhring nachweisbar.
Literatur
Schmidt E, Zillikens D. Diagnostik und Therapie bullöser Autoimmundermatosen. Dtsch Ärztebl 108: 399-405, 2011. (105)
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei organspezifischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2011. (160)
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei systemischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2006. (161)
Husby S, Koletzko S, Korponay-Szabo IR, Mearin ML, Phillips A, Shamir R, Troncone R, Giersiepen K, Branski D, Catassi C, Lelgeman M, Maki M, Ribes-Koninck C, Ventura A, Zimmer KP. European Society for Pediatric Gastroenterology, Hepatology, and Nutrition guidelines for the diagnosis of coeliac disease. J Pediatr Gastroenterol Nutr 54: 136-60, 2012. (176)
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat März 2023.PDF
Download.png Ringversuchszertifikat März 2024.pdf