Troponin-T hochsensitiv

Troponin-T hs

Kategorie Laboruntersuchung
Stand03.07.2020
ErbringerEigenleistung
MethodeECLIA
Material0,5 ml Serum
AnsatztageMo - Fr, täglich
Indikation
V. a. Myokardinfarkt (AMI), instabile Angina pectoris, Kontrolle einer Lysetherapie bei Myokardinfarkt, Myokardschäden nach Trauma oder Operation
Referenzbereich
   < 14 pg/ml normal
14 - 99 pg/ml Beobachtungsbereich,
              Verlaufskontrolle!
  > 100 pg/ml hohe Sensitivität und Spezifität
              für AMI
Interpretation
Kinetik des Troponin-T hs:
Maximum ca. 12 h nach AMI, fällt innerhalb von 5 - 9 Tagen wieder ab. Schon 3 - 4 h nach AMI bei ca. 50 % der Patienten nachweisbar.
Zwischen 10 h und 5 Tagen nach AMI 100% Sensitivität bei sehr hoher Spezifität.
Eine Verdopplung innerhalb von 3 h und Anstiege darüber hinaus weisen auf einen AMI hin.
Kurzinformation
Für die Diagnose eines AMI müssen alle Kriterien berücksichtigt werden!
Deutlich erhöhte Biotin-Spiegel im Blut können durch Testinterferenzen zu falsch-niedrigen Troponin-Werten führen.
Zusatzinformation
Hintergrund
Beim Troponin handelt es sich um einen muskelspezifischen regulatorischen Proteinkomplex, der aus den Einheiten Troponin T (TnT), Troponin I (TnI) und Troponin C (TnC) besteht. TnT bewirkt die Bindung des Troponin-Komplexes an Tropomyosin, TnI hemmt die Aktomyosin-ATPase und TnC bindet Kalziumionen, wodurch die Konformation von TnT und TnI geändert wird und Myosinbindungsstellen freigegeben werden. Während Troponine sowohl in Skelettmuskel- als auch in Herzmuskelzellen vorkommen, wird mit den heutzutage üblichen Analysemethoden ausschließlich kardiales Troponin nachgewiesen.
 
Bewertung
Eine Erhöhung von Troponin ist ein Marker für eine Herzmuskelschädigung, insbesondere einen akuten Myokardinfarkt (AMI).
  • Hoch-sensitive TnT-Anssays (TnThs) zeichnen sich durch eine verbesserte analytische und diagnostische Sensitivität im Vergleich zu konventionellen TnT-Assays aus, was insbesondere bei Patienten in den ersten Stunden nach Einsetzen der Symptome eines AMI von Vorteil ist.
  • Kinetik des TnThs: Maximum ca. 12 h nach AMI, fällt innerhalb von 5 - 9 Tagen wieder ab. Schon 3 - 4 h nach AMI bei ca. 50 % der Patienten nachweisbar. Eine Verdopplung innerhalb von 3 h und Anstiege darüber hinaus weisen auf einen AMI hin. Erhöhte TnThs-Werte zwischen 10 h und 5 Tagen nach AMI bei zweifacher Bestimmung bzw. ein Anstieg des TnThs haben eine 100%ige Sensitivität bei sehr hoher Spezifität für einen AMI.
  • Aufgrund der hohen analytischen Sensitivität werden auch erhöhte TnT-Konzentrationen gemessen, die nicht zwingend durch eine akute Ischämie des Herzmuskels, sondern durch andere Ursachen einer myokardialen Schädigung hervorgerufen worden sein können (z. B. Myokarditis, hypertensive Krise, Tachy- oder Bradyarrhythmien, Lungenembolie, Schlaganfall, Chemotherapie, Aortendissektion, Kardioversion, linksventrikuläre Hypertrophie, Kardiomyopathie, Sepsis, Niereninsuffizienz). Zur Diagnostik bei AMI wird daher die kombinierte Bestimmung von TnThs und NT-proBNP (siehe dort) empfohlen.
Literatur
Reichlin T, Hochholzer W, Bassetti S, Steuer S, Stelzig C, Hartwiger S, Biedert S, Schaub N, Buerge C, Potocki M, Noveanu M, Breidthardt T, Twerenbold R, Winkler K, Bingisser R, Mueller C. Early diagnosis of myocardial infarction with sensitive cardiac troponin assays. N Engl J Med 361: 858-67, 2009. (121)
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat Mai 2023.PDF
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