|
Laboruntersuchung
|
21.07.2020 |
Eigenleistung |
Nephelometrie |
0,5 ml Serum |
Mo - Fr, täglich |
DD Anämie chronischer Erkrankungen (z. B. bei Tumoren) und Eisenmangelanämie, Kontrolle des Eisenbedarfs bei Schwangeren, Kindern, unter EPO-Therapie, Anzeige des Funktionseisens bei chronisch entzündlichen Erkrankungen |
bis 6 M. 1,30 - 3,20 mg/l
6-12 M. 1,10 - 2,90 mg/l
12-18 M. 1,40 - 2,50 mg/l
18 M.- 2 J. 1,40 - 2,90 mg/l
2-3 J. 1,00 - 2,90 mg/l
3-4 J. 1,10 - 2,60 mg/l
4-6 J. 1,10 - 2,70 mg/l
6-9 J. 0,90 - 2,60 mg/l
9-12 J. 0,80 - 2,70 mg/l
12-18 J. 0,90 - 1,90 mg/l
>18 J. 0,80 - 1,80 mg/l
Quelle: Thomas Labor& Diagnose 2020 |
Hintergrund
Der Transferrinrezeptor (TfR) ist ein Glykoprotein auf der Zellmembran kernhaltiger Zellen mit Bindungsstellen für zwei mit Eisen beladene Transferrinmoleküle. Der TfR ist überwiegend auf den Vorläuferzellen der Erythropoese lokalisiert. Während der Reifung werfen die Zellen ihre Rezeptoren ab (Shedding). 70 - 80 % des im Blut nachweisbaren sTfR stammt aus der Erythropoese. Erhöhte sTfR-Werte können auf einer Überexpression des Rezeptors (bei Eisenmangel) oder einer Vermehrung der erythropoetischen Zellen (Hyperproliferation) beruhen.
Bewertung
Beurteilung des Eisenstatus
- Bei Eisenmangel ist die sTfR-Konzentration immer erhöht, sie zeigt einen Eisenmangel früher als andere Indikatoren (Transferrin-Sättigung, Zinkprotoporphyrin, MCV) an.
- Die sTfR-Erhöhung spiegelt das gestörte Gleichgewicht zwischen Eisenbedarf der Erythropoese und Eisenversorgung wider.
- Bei Entzündungen ändert sich die sTfR-Konzentration im Gegensatz zu Ferritin und Transferrin-Sättigung nicht, eine Erhöhung des sTfR bei Anämie chronischer Entzündungen (ACD) spricht für einen Funktionseisenmangel.
- Liegt im Rahmen der ACD gleichzeitig eine hyporegenerative Erythropoese vor, so kann der sTfR-Anstieg allerdings kaschiert werden.
Beurteilung der erythropoetischen Aktivität
Bei ausreichender Speichereisen-Reserve korreliert sTfR mit der Menge der erythropoetischen Vorläuferzellen. Erhöhte Werte finden sich bei myelodysplastischem Syndrom, hämolytischen Anämien, Polyzythämie, Thalassämie und bei megaloblastärer Anämie. Ein in Relation zum Hämatokrit zu niedriger sTfR-Wert weist auf eine intrinsische Hypoproliferation der Erythrozyten (z. B. bei ACD, aplastischer Anämie) hin. |
Ringversuchszertifikat Mai 2023.pdf
Ringversuchszertifikat Mai 2024.pdf |