PSA, gesamt (tPSA)

Kategorie Laboruntersuchung
Stand07.07.2020
ErbringerEigenleistung
MethodeECLIA
Material0,5 ml Serum
AnsatztageMo - Fr, täglich
IndikationTM 1. Wahl beim Prostata-Ca, auch als Screening-Parameter
Abnahme3 - 4 Tage vor Abnahme Vermeidung von Prostata-Manipulationen, Radfahren, Sexualverkehr
Referenzbereich
Männer
 bis 40 Jahre:  < 1,4 µg/l
 bis 50 Jahre:  < 2,0 µg/l
 bis 60 Jahre:  < 3,0 µg/l
   > 60 Jahre:  < 4,0 µg/l
Grauzone:        < 10 µg/l
path. Bereich:   > 10 µg/l
Kurzinformation
HWZ: 2 - 3 Tage. Im Bereich zwischen 4 (2) und 20 µg/l Bestimmung von freiem PSA (fPSA/tPSA-Quotient) zur Differenzierung BPH/Ca empfohlen.
Zusatzinformation
Hintergrund
Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) ist ein sekretorisches Glykoprotein, welches in den tubulären Anteilen der Prostata synthetisiert wird. Hauptsächlich befindet es sich in der Drüse und im Seminalplasma, das es mit seiner Protease-Wirkung verflüssigt. Im Serum liegt PSA zum größeren Teil proteingebunden und nur zu einem geringeren Anteil in freier Form vor. Geringe Konzentrationen von PSA können außer in der Prostata auch in anderen gesunden Geweben und zahlreichen Karzinomgeweben beiderlei Geschlechts gefunden werden. Die HWZ von PSA beträgt 2 - 3 Tage.
PSA wird als Tumormarker zum Screening bei Männern mit dem Risiko eines Prostatakarzinoms empfohlen. Zusammen mit der digitalen rektalen Untersuchung liefert der PSA-Wert die Entscheidungsgrundlage zu einer Prostatabiopsie. Der Gesamt-PSA-Wert (auch tPSA) ist die Summe aus freiem PSA (fPSA) und komplexiertem PSA (cPSA). Die zusätzliche Bestimmung dieser Parameter kann die Spezifität von tPSA zur Diagnose eines Prostatakarzinoms steigern. Ist die PSA-Konzentration bekannt, liefert eine Bestimmung der PAP (Prostata-spezifische saure Phosphatase) keine weiteren klinisch relevanten Zusatzinformationen.
 
Indikationen
  • Prostatakarzinom zu Diagnose und Follow-Up und ggf. zum Screening
  • Zur Kontrolle der antibiotischen Therapie bei Prostatitis
 
Ob ein PSA-Screening zur Früherkennung bei beschwerdefreien Männern sinnvoll ist und die Mortalität des Prostatakarzinoms senken kann, wird in neueren Studien aus den USA und Europa kontrovers diskutiert. Eindeutig gilt die PSA-Bestimmung bei (geringstem) palpatorischem Verdacht und bei Risikopatienten (BPH, Familienanamnese) als indiziert. Aussagekräftiger als ein Einzelwert ist dabei die PSA-Kinetik, die sich beim Prostatakarzinom anders verhält als bei den viel häufigeren Adenomen.
 
Bewertung
  • Stetig ansteigende Werte (Verlaufskontrolle!) weisen auf ein Rezidiv oder beginnendes Prostatakarzinom hin, abfallende Werte bis in den Normbereich sprechen für Regression. Nach totaler Prostatektomie soll PSA innerhalb von 3 - 6 Monaten bis an die untere Nachweisgrenze oder darunter absinken. Messbare Werte deuten auf einen unzureichend entfernten Tumor, lokale oder Fernmetastasen hin.
  • Erhöhte PSA-Werte bis 10 ng/ml im Serum können auch bei einigen anderen Malignomen auftreten (gastrointestinale und bronchiale Tumoren (5 %), hypernephroides Karzinom (2 - 4 %), Leberzellkarzinom, Leukosen u. a.).
  • Unspezifische PSA-Erhöhungen können passager auftreten bei/nach Kompression der Prostata (rektale Untersuchung, Blasenkatheterisierung, Zystoskopie), Prostatitis, Prostatainfarkt und bei benigner Prostatahyperplasie (BPH).
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat Juli 2023.pdf
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