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Laboruntersuchung
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04.07.2020 |
Eigenleistung |
ELISA |
0,5 ml Serum |
Mo - Fr, täglich |
DD der Myositiden und fibrosierenden Alveolitis |
< 1,0 Ratio |
siehe AK gg: PMScl, Ku |
Hintergrund
Autoantikörper gegen Jo-1 richten sich gegen die Histidyl-tRNA-Synthetase, die zur Gruppe der Aminoacyl-Transfer-RNA-Synthetasen gehört. Diese sind in die Proteinsynthese involviert. Es sind noch weitere AK gegen andere Aminoacyl-tRNA-Synthetasen bekannt, die aber insgesamt deutlich seltener als Jo-1-AK gefunden werden (z. B. PL-7-, PL-12-, OJ-, EJ-Antikörper).
Bewertung
Aminoacyl-tRNA-Synthetase-AK treten bei autoimmunen Myositiden (Polymyositis, Dermatomyositis) und dem sogenannten Anti-Synthetase-Syndrom auf, einem Subtyp der idiopathischen inflammatorischen Muskelerkrankungen. Bei bis zu 90 % der Patienten mit Myositis und interstitieller Lungenerkrankung ist ein Aminoacyl-tRNA-Synthetase-AK nachweisbar. Die Spezifität der AK ist hoch.
Das Anti-Synthetase-Syndrom ist charakterisiert durch Myopathie, Polyarthritis, und Raynaud-Phänomen, kann aber (vor allem initial) auch ohne Muskelbeteiligung verlaufen. Typischerweise entwickeln Patienten mit AK gegen Aminoacyl-tRNA-Synthetasen zusätzlich eine fibrosierende Alveolitis.
Wichtiger Hinweis zum Screening mit dem ANA-IFT:
Der ANA-IFT zeigt ein zytoplasmatisches Fluoreszenzmuster. Aminoacyl-Transfer-RNA-Synthetasen sind in den Ribosomen im Zytoplasma lokalisiert. Ein zytoplasmatisches Fluoreszenzmuster wird bei der Untersuchung auf ANA in der Regel nicht mitgeteilt, da es meist unspezifisch ist. Bei V. a. Polymyositis bzw. Dermatomyositis sollte daher auch bei negativem ANA-IFT die gezielte Untersuchung zumindest auf Jo-1-AK durchgeführt werden. Diese erfolgt mittels Immunoassay. |
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei systemischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2006. (161) |
Ringversuchszertifikat September 2023.pdf
Ringversuchszertifikat August 2024.pdf |