AK gg Herzmuskulatur

Myolemmale AK, Sarkolemmale AK, AMLA, ASLA

Kategorie Laboruntersuchung
Stand24.07.2020
ErbringerEigenleistung
MethodeIFT
Material0,5 ml Serum
Ansatztagenach Bedarf
IndikationPostkardiotomie- und Postinfarkt-Syndrom
Referenzbereich
< 1:100
Zusatzinformation
Hintergrund
Autoantikörper gegen Herzmuskulatur (HMA) können als Folge verschiedener entzündlicher und autoreaktiver Prozesse des Myokards auftreten. Sie sind gegen verschiedene Antigene des Myokards gerichtet: Myolemm, Sarkolemm, kontraktile Elemente wie Myosin, Tropomyosin und Aktin, Glanzstreifen, Mitochondrium/Anti-M7 und andere Antigene. Im IFT lassen sich dementsprechend unterschiedliche Fluoreszenzmuster unterscheiden: myolemmal, sarkolemmal, diffus zytoplasmatische und interfibrilläre Fluoreszenz, fibrilläre Fluoreszenz (durch Myosin- und Aktin-AKK), Glanzstreifen, mitochondrial.
 
Bewertung
Die diagnostische Spezifität der HMA ist insgesamt gering. Dementsprechend wird auch nur wiederholt nachweisbaren, hochtitrigen HMA in Verbindung mit Klinik und Anamnese eine diagnostisch unterstützende Bedeutung beigemessen.
  • Beim Postkardiotomie-Syndrom werden sarkolemmale oder myolemmale HMA mit einer hohen diagnostischen Sensitivität (90 %) gefunden.
  • Bei viraler Myokarditis (besonders durch Coxsackie B-, Influenza-, Mumps-Viren) und bei dilatativer Kardiomyopathie sind vor allem sarkolemmale und mitochondriale (Anti-M7) HMA nachweisbar.
  • Anti-M7-AK treten jedoch auch häufig transitorisch nach Herzinfarkt auf.
  • HMA können nach Virusinfektionen in der Kindheit jahrelang persistieren und in niedrigen Titern auch bei Gesunden vorkommen.
  • Bei rheumatischer Karditis treten fibrilläre HMA auf (Anti-Myosin/Tropomyosin), welche zum Teil Kreuzreaktionen mit der Skelettmuskulatur aufweisen (SH-Typ).
 
Literatur
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei organspezifischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2011. (160)