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Laboruntersuchung
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31.08.2024 |
Eigenleistung |
Berechnung: ARQ = Aldosteron [ng/l] / Renin [ng/l] |
1 ml EDTA-Plasma (tiefgefroren) Achtung! EDTA-Plasma nicht bei 2 - 8 °C lagern, Probe bis zum Einfrieren nicht kühlen, sondern bei RT zügig bearbeiten. Durch Kryoaktivierung kann es zur Bildung von aktivem Renin aus Prorenin (10-fach höhere Plasmakonzentration als Renin) und somit zu falsch hohen Renin-Werten kommen. |
Screening auf primären Hyperaldosteronismus, vor allem bei medikamentös schlecht einstellbarer Hypertonie, wenn die Einnahme von mehr als 2 blutdrucksenkenden Medikamenten erforderlich ist. |
Der ARQ ist unabhängig von oraler Natriumaufnahme, Körperposition und Tageszeit.
Folgende Medikamente sollten nach Möglichkeit abgesetzt werden:
4 Wochen vorher: Schleifendiuretika, Thiaziddiuretika, Mineralokortikoid-Antagonisten (Spironolacton, Eplerenon, Amilorid etc.)
mind. 1 Woche vorher: Betablocker, Imidazolinrezeptor-Agonisten (z. B. Clonidin), ACE-Hemmer, Angiotensin-Antagonisten (Sartane), Renin-Inhibitoren (Aliskiren), Calciumantagonisten (Dihydropyridine)
Medikamente, die beibehalten werden können:
Verapamil, alpha-Antagonisten (z. B. Doxazosin), Dihydralazin |
< 20 |
Ein erhöhter ARQ (> 20) ist ein Hinweis auf einen primären Hyperaldosteronismus (M. Conn), wenn das Aldosteron mindestens im oberen Referenzbereich liegt. Dann sollte eine Abklärung mit einem Bestätigungstest (Kochsalzbelastungstest) durchgeführt werden. |
Hintergrund
Der Aldosteron/Renin-Quotient (ARQ) dient als bester Parameter für das Screening auf primären Hyperaldosteronismus (siehe dort). Dieser ist eine häufige Ursache der arteriellen Hypertonie (5 - 10 %). Bis zu 90 % der Patienten zeigen keine Hypokaliämie.
Bewertung
Ein erhöhter ARQ (> 20) ist Hinweis auf einen primären Hyperaldosteronismus (M. Conn), wenn das Serum-Aldosteron mindestens im oberen Referenzbereich (> 200 ng/l) liegt - hier ist eine weitere Abklärung mit dem NaCl-Belastungstest ratsam.
Medikamenteneinflüsse
- falsch-hoher ARQ: beta-Rezeptorenblocker (Renin-Suppression), Clonidin
- falsch-niedriger ARQ: AT-II-Rezeptor-1-Antagonisten, Aldosteronantagonisten, Thiaziddiuretika, nach ACE-Hemmern möglich (Aldosteron-Abfall + Renin-Anstieg) aber in der Regel vernachlässigbar bei schwerer Hypertonie
- kein signifikanter Einfluss auf ARQ: Alpha-Rezeptorenblocker, Calciumantagonisten
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