AK gg Kaliumkanäle

AK gg VGKC (Voltage Gated Kalium Channel), AK gg Kaliumkanäle Typ Shaker Kv 1.1, Kv 1.2 und Kv 1.6

Kategorie Laboruntersuchung
Stand24.07.2020
Abrechenbarkeit EBM
ErbringerWeiterleitung
MethodeRIP
Material
0,5 ml Serum
0,5 ml Liquor
Indikation
DD bei Neuromyotonie, Hyperexzitationssyndrom, limbischen Enzephalitiden, rapid-progressiver Demenz, paraneoplastisch bei kleinzelligem Bronchial-Ca, Thymom
Richtwert
siehe Befundbericht
Kurzinformation
siehe AK gg: LGI1, Caspr2
Zusatzinformation
Hintergrund
Autoantikörper gegen spannungsabhängige Kaliumkanäle (voltage-gated kalium channel, VGKC) bewirken eine funktionelle Blockade spannungsabhängiger Kaliumkanäle. Dadurch wird die Repolarisation der Neuronen-Membran behindert und es kommt zu einer muskulären Übererregbarkeit.
 
Bewertung
Kaliumkanal-AK sind Marker eines Isaac-Syndroms (erworbene Neuromyotonie). Ferner können die AK auch bei limbischer Enzephalitis (teils hochtitrig), rapid-progressiver Demenz, Morvan-Syndrom, subakuter Enzephalopathie und autoimmuner Dysautonomie auftreten.
Bei ca. 20 % der Patienten sind die AK mit einem Thymom (oder seltener mit kleinzelligem Bronchialkarzinom) assoziiert. Bei positivem AK-Nachweis sollte daher eine umfassende Tumorsuche folgen.
Die klinische Bedeutung von Kaliumkanalantikörpern ohne LGI1- oder CASPR2-Spezifität ist aktuell unklar (van Sonderen et al. 2016).
Literatur
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei systemischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2006. (161)