AK gg Titin (MGT-30)

Kategorie Laboruntersuchung
Stand24.07.2020
Abrechenbarkeit EBM abrechenbar
ErbringerEigenleistung
MethodeImmunoblot
Material0,5 ml Serum
Indikation
V. a. Myasthenia gravis (zusätzlich zu AchR-AK), Thymom
Richtwert
nicht nachweisbar
Interpretation
Ungefähr 15 % der Patienten mit Myasthenia gravis haben zusätzlich ein Thymom. Bei diesen Patienten können in über 95 % der Fälle Autoantikörper gegen MGT-30 nachgewiesen werden.
Kurzinformation
MGT-30 ist ein rekombinanter Anteil des Muskelproteins Titin.
Zusatzinformation
Hintergrund
Titin ist nach Myosin und Aktin das häufigste Protein des Skelett- und Herzmuskels. Es ist ein ausgesprochen großes, aus einer Peptidkette aufgebautes Protein (2993 kDa). Titin-AK binden an einem Abschnitt von etwa 30 kDa, die als „Myasthenia gravis thymoma 30 kDa“ (MGT-30) bezeichnet wird.
 
Bewertung
Titin-AK sind hochspezifisch für Myasthenia gravis. Sie treten fast immer zusammen mit Acetylcholinrezeptor-AK oder MuSK-AK auf. Bei Patienten unter 60 Jahren sind sie sehr oft mit einem Thymom, das bei Myasthenia gravis insgesamt in ca. 10 - 15 % der Fälle auftritt, assoziiert. Der Titin-AK-Titer kann auch zur Erfolgskontrolle nach Thymektomie herangezogen werden; bei erfolgreicher OP ist ein Titerabfall nachweisbar.   
Titin-AK sind nicht oder nur extrem selten bei doppelt-seronegativer MG (negativ für Acetylcholinrezeptor und MuSK-AK) zu finden.
Literatur
Gautel M, Lakey A, Barlow DP, Holmes Z, Scales S, Leonard K, Labeit S, Mygland A, Gilhus NE, Aarli JA. Titin antibodies in myasthenia gravis: identification of a major immunogenic region of titin. Neurology 43: 1581-5, 1993. (170)
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei organspezifischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2011. (160)
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei systemischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2006. (161)
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). S1-Leitlinie: Paraneoplastische Syndrome. Leitlinien-Register Nr 030/064 2008. (186)
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat März 2022.pdf
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