Eisenresorptionstest

Kategorie Funktionstest
Stand13.05.2009
Abrechenbarkeit EBM
ErbringerEigenleistung
Indikation
V. a. Eisenresorptionsstörungen
Vorbereitung
Durchführung morgens nüchtern
Durchführung
  • Blutentnahme für basalen Eisen-Serumspiegel
  • Einnahme von 200 mg eines leicht resorbierbaren zweiwertigen Eisenpräparates (Fe2+) p.o. (2 Kps. ferro sanol® duodenal 100 mg). Patient soll nach Einnahme noch 1 h nüchtern bleiben und Bettruhe einhalten.
  • weitere Blutentnahmen 2 und 4 h nach Eisengabe
 
Hämolyse während der Blutentnahme unbedingt vermeiden!
Interpretation
Normal:
    normaler Ausgangswert und Anstieg um 30 - 40 %
    (< 180 µg/dl)
Eisenmangel bei intakter Eisenresorption:
    niedriger Ausgangswert mit starkem Anstieg (> 50 %)
    auf > 200 µg/dl nach 2 - 4 h
Infekte, Eisenresorptionsstörung, Malabsorption:
    niedriger Basalwert mit geringem Anstieg (< 50 %)
Hämochromatose und hämolytische Anämie:
    hoher Basalwert mit geringem Anstieg (< 50 %)
Kurzinformation
Eisen wird im Duodenum und im oberen Jejunum als zweiwertiges Eisen (Fe2+) normalerweise zu 5 - 10 % resorbiert und ins Blut abgegeben. Bei latentem Eisenmangel steigt die Resorptions­quote deutlich an, sofern keine Eisenresorptionsstörung vorliegt. Der Eisenresorptionstest hat für die Diagnose des Eisenmangels keine Bedeutung mehr (aussagekräftiger sind Ferritin, Transferrin­sättigung, Anteil hypochromer Erythrozyten, löslicher Transferrin-Rezeptor (sTfR), Hb-Gehalt der Retikulozyten), wird jedoch in Einzelfällen zur Diagnostik von Eisenresorptions­störungen ein­gesetzt.