Lipidperoxide (PerOx-Test)

Kategorie Laboruntersuchung
Stand05.04.2019
Abrechenbarkeit EBM Nur mit Begründung der medizinischen Notwendigkeit (Diagnose) abrechenbar!
ErbringerEigenleistung
MethodePhotometrie
Material0,3 ml EDTA-Plasma (tiefgefroren)
Indikation
Screening auf Lipidperoxidation, oxidativen Stress
Interpretation
    < 200 µmol/l geringe oxidative Belastung
200 - 350 µmol/l mäßige oxidative Belastung
    > 350 µmol/l starke oxidative Belastung
Kurzinformation
Erfasst Endprodukte der Lipidperoxidation, parallel Bestimmung der antioxidativen Kapazität (ACU, ACL) sowie der GPX- und SOD-Aktivität ratsam.
Zusatzinformation
Hintergrund
Lipidperoxide entstehen durch Reaktion von freien Radikalen (ROS) mit Lipidstrukturen, wobei in Lipidmembranen oder Lipidvesikel enthaltene ungesättigte Fettsäuren oxidiert werden. Ein Übermaß an Lipidperoxiden wird mit dem natürlichen Alterungsprozess sowie mit verschiedenen Krankheitsbildern (z. B. Atherosklerose, Autoimmunerkrankungen, Krebs oder neurodegenerativen Erkrankungen) assoziiert.
 
Bewertung
Die Bestimmung der Lipidperoxide im PerOx-Test kann frühzeitiger als die Bestimmung der antioxidativen Kapazität (ACL/ACU, siehe unter "Antioxidative Kapazität") auf ein Ungleichgewicht in der antioxidativen Homöostase hinweisen. Lipidperoxide persistieren länger als das Malondialdehyd, ebenfalls ein Endprodukt der Lipidperoxidation, das innerhalb von Tagen vom Körper eliminiert bzw. ausgeschieden wird. Das Nachweisfenster von Lipidperoxiden ist somit deutlich länger und weist auf eine Störung der antioxidativen Kapazität in den letzten Wochen hin.
Zusätzlich sollte eine Bestimmung der antioxidativen Kapazität (ACU, ACL) sowie der Glutathion-Peroxidase (GPX)- und Superoxid-Dismutase (SOD)-Aktivität erfolgen!
 
Einflussfaktoren
Ausgeprägte sportliche Belastungen können zu einem erhöhten Lipidperoxid-Status führen.
Literatur
Gutteridge JM. Lipid peroxidation and antioxidants as biomarkers of tissue damage. Clin Chem 41: 1819-28, 1995. (133)
 
Reichenbach J, Schubert R, Schindler D, Muller K, Bohles H, Zielen S. Elevated oxidative stress in patients with ataxia telangiectasia. Antioxid Redox Signal 4: 465-9, 2002. (134)
 
Robert-Koch-Institut. Oxidativer Stress und Möglichkeiten seiner Messung aus umweltmedizinischer Sicht. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 51: 1464-82, 2008. (135)