Immunglobulin M (IgM) im Serum

Kategorie Laboruntersuchung
Stand21.07.2020
Abrechenbarkeit EBM
ErbringerEigenleistung
MethodeNephelometrie
Material0,5 ml Serum
Indikation
Beurteilung der humoralen Immunabwehr; akute Entzündungen, akute Infektionen, V. a. monoklonale Gammopathie
Richtwert
Erwachsene: 0,4 - 2,3 g/l
Kinder (altersabhängig): siehe Befundbericht
Zusatzinformation
Hintergrund
IgM liegt im Serum als Pentamer vor. Im Verlauf der Immunreaktion tritt es sehr frühzeitig auf und kann durch seine 10 Antigen-Bindungsstellen Fremdantigen effizient neutralisieren. In der Regel sinkt IgM nach Abklingen der Infektion gegenüber IgG relativ rasch wieder ab. Bei Immunreaktionen auf Polysaccharid-Antigene kann es über längere Zeit gebildet werden. IgM ist in der Lage, das Komplementsystem über den klassischen Weg zu aktivieren. Als sogenannter Rheumafaktor (siehe unter "Rheumafaktor (RF) im Serum") ist IgM gegen IgG gerichtet. Ferner ist IgM an den Kryoglobulinämien Typ II und III (siehe unter "Kryoglobuline") beteiligt.
 
Bewertung
Erhöhtes IgM durch polyklonales IgM findet sich u. a. bei akuten Infekten, akuter Hepatitis, primär biliärer Zirrhose, Autoimmunkrankheiten bzw. durch monoklonales IgM bei M. Waldenström und IgM-Myelom.
Im Nabelschnurblut weisen IgM-Erhöhungen über 20 mg/dl auf eine intrauterine Infektion hin.
 
Erniedrigtes IgM bei Antikörpermangelsyndrom und bei dem sehr seltenen selektiven IgM-Mangel. Dieser ist mit erhöhter Neigung zu bakteriellen Infektionen (Polysaccharid-haltige Mikroorganismen, wie Haemophilus influenzae, Meningokokken, Pneumokokken), Diarrhoen und Autoimmunerkrankungen verbunden.
 
Einflussfaktoren
Bei Kryoglobulinämie findet sich eine gleichzeitige Verminderung von IzgG, IgM und IgA (in-vitro-Effekt).
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat Juli 2022.pdf
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