Der IPF ist ein Marker für die Aktivität des Knochenmarks, in % stellt er den Anteil unreifer Thrombozyten in Bezug auf die Thrombozytenzahl dar, er unterscheidet zwischen Knochenmarksinsuffizienz und erhöhtem Thrombozytenverbrauch. Die Konzentration unreifer Thrombozyten (IPF#) ist die Anzahl neu gebildeter unreifer Thrombozyten unabhängig von der Gesamtkonzentration der Thrombozyten, er ist ein Indikator für das Ansprechen des Knochenmarks auf die ITP-Therapie in Echtzeit.
Thrombozytopenie mit erhöhter IPF: verstärkter Abbau oder Verbrauch von Thrombozyten oder erbliche Makrothrombozytopenie
Thrombozytopenie mit normaler/niedriger IPF: eingeschränkte Thrombozytenproduktion im Knochenmark
Weitere Einsatzfelder: Monitoringparameter unter Chemo- und Strahlentherapie, nach Stammzell-Transplantationen, Prognose des Therapieverlaufs und Monitoring KHK
Tabelle: Ätiologie der Thrombozytopenie und assoziierte IPF-Wert. Die Bereiche in der Tabelle dienen nur zur Orientierung. Die Interpretation der IPF-Werte sollte immer im gesamten klininschen Kontext erfolgen, einschließlich klinischer Symptome und anderer Labortests.
Erworben
Unzureichende Thrombozyten-Neubildung
IPF-1,1-6,1%
a) Beeinträchtingung des Knochenmarks
- Myelodysplatisches Syndrom
- Neoplastische Infiltration des Knochenmarks
- Aplastische Anämie verursacht durch Chemikalien, Wirkstoffe oder Infektionen
- Chronische ITP mit apoptotischen Megakaryozyten
b) Unzureichende Neubildung
- Megaloblastäre Anämie
Erworben
Verstärkter Abbau/Verbrauch
IPF >6,1%
c) Immunsystem-vermittelte Ursachen
- Immunthrombozytopenie (ITP)
- Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) Typ II
d) Nicht immunsystem-vermittlete Ursachen
- Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP)
- Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
- Disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC)
- HIT Typ I
- Blutung
Erblich
Erbliche Makrothrombozytopenie
IPF>12%
a) IPF >12%
-Bernard-Soulier-Syndrom
-ACTN-assoziierte Thrombozytopenie
-ad-Storage-Pool-Disease
-Variante der Glanzmann-Thrombasthenie
b) IPF>40%
- May-Hegglin MYH9 Erkrankung
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