COVID-19

Covid-19, SARS-CoV-2, Coronavirus

Kategorie Lexikon
Stand30.06.2020
Abrechenbarkeit EBM
Zusatzinformation
Erreger
COVID-19 wird vom beta-Coronaviren SARS-CoV-2 verursacht.
 
Infektionsweg und Verbreitung
Die hauptsächliche Übertragung erfolgt über Tröpfchen, die beim Husten und Niesen entstehen und beim Gegenüber über die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. des Auges aufgenommen werden. Es wird davon ausgegangen, dass SARS-CoV-2 u. U. auch über die Aerosole (Atemluft, Aerosol-produzierende Vorgänge, wie zahnärztliche Prozeduren) von SARS-CoV-2-Infizierten übertragen werden kann. Eine Übertragung durch kontaminierte Oberflächen ist insbesondere in der unmittelbaren Umgebung des Infizierten nicht auszuschließen.
Eine Übertragung im Mutterleib kann nicht ausgeschlossen werden.In den meisten Fällen zeigen die Babys SARS-CoV-2-positiver Mütter nach der Geburt keine Krankheitszeichen.
Eine Übertragung auf das Neugeborene ist über den engen Mutterkontakt und eine Tröpfcheninfektion möglich. Bisher gibt es keine Nachweise von SARS-CoV-2 in der Muttermilch.
 
Das Virus hat sich nach seiner Entdeckung im Dezember 2019 in China zunächst ausgebreitet und es hat zu importieren Infektionen und Sekundärinfektionen in anderen Ländern weltweit geführt.
 
Klinik
Inkubationszeit: Sie liegt im Mittel (Median) bei 5–6 Tagen (Spannweite 1 bis 14 Tage).
Infektiosität: Basierend auf realen Daten wurde geschätzt, dass Patienten bereits 2,5 Tage vor Symptombeginn infektiös waren.
 
Die Krankheitsverläufe variieren stark, von symptomlosen Verläufen bis zu schweren Pneumonien mit Lungenversagen und Tod.
 
Überblick zu Daten aus Deutschland:
Geschlechterverhältnis           52 % männlich
Altersmedian                            49 Jahre
 
Häufig genannte Symptome/Manifestationen:
Husten                                       52 %
Fieber                                        42 %
Schnupfen                                22 %
Pneumonie                                 2 %
Weitere Symptome: Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Beeinträchtigung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Konjunktivitis, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, Apathie, Somnolenz. Insbesondere der Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinines ist sehr typisch für COVID-19, wenngleich nicht sehr häufig. Er kann auch isoliert ohne pulmonale Symptome auftreten.
 
Diagnostik
  • SARS-CoV-2 kann mittels PCR in respiratorischen Sekreten und Rachen-/Nasenrachenabstrichen nachgewiesen werden.
  • Bei positiver SARS-CoV-2-PCR erfolgt eine Abklärung in Bezug auf eine Variant of Concern (VOC), d.h. eine besorgniserregende Virusvariante. Gemäß der Coronavirus-Surveillance-Verordnung werden ferner bis zu 10% der positiven Proben einer Gesamtgenomsequenzierung unterzogen.
  • Im Serum können IgG-Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachgewiesen werden. Die Bestimmung von IgA- und IgM-AK gegen SARS-CoV-2 ist weniger aussagekräftig und spezifisch und wird daher von uns nicht empfohlen. Ein IgG-Titer gegen das S1-Protein (durch Impfung und Wildvirus-Infektion gebildet) kann quantitativ im QuantiVac-ELISA (Fa. Euroimmun) gmessen werden. Antikörper gegen Nukleokapsid-Protein (nur nach Wildvirusinfektion nachweisbar) können semiquantitativ bestimmt werden ECLIA, Fa. Roche).
  • Im Serum kann ferner ein Antigen-Nachweis von SARS-CoV-2 erfolgen. Dieser stellt einen zusätzlichen diagnostischen Marker zur PCR dar, falls diese bei dringendem Verdacht auf COVID-19 negativ ausfällt oder kein Abstrich oder kein respiratorisches Sekret zu gewinnen ist.
 
Therapie und Prophylaxe
Eine spezifische antivirale Therapie und eine Impfung stehen bisher nicht zur Verfügung. Zur Prophylaxe von Sekundärinfektionen sind die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygienemaßnahmen einzuhalten.
 
Meldepflicht
Der direkte Nachweis von SARS-CoV-2 sowie der klinische Verdacht und Fall (Falldefinition unter www.rki.de) sind meldepflichtig nach IfSG.