Erreger
Erreger der Bornavirus-Infektion ist das Borna-Disease-Virus-1 (BDV-1).
Nahe verwandt mit dem BDV-1 ist das Variegated-Squirrel-Bornavirus-1 (VSBV1), da bei exotischen Bunthörnchen vorkommt und in Einzelfällen auf Züchter übertragen wurde.
Infektionsweg und Verbreitung
Die Feldspitzmaus wurde als natürliches Reservoir von BDV-1 identifiziert, wobei das Virus vermutlich über Speichel, Urin und Kot von den Mäusen ausgeschieden wird. Insgesamt sind die Übertragungswege auf den Menschen aber noch unklar und es ist denkbar, dass das Virus auch über andere Vektoren auf den Menschen übertragen wird.
Endemiegebiete für das BDV-1 finden sich in Süd- und Ostdeutschland, Liechtenstein,. Schweiz und Österreich und decken sich mit der Verbreitung der Feldspitzmaus, die jedoch insgesamt eher selten ist. Bisher sind nur wenige humane Fälle beschrieben.
Klinik
- zunächst Kopfschmerzen, Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl
- danach Entwicklung einer schweren Enzephalitis mit Verhaltensauffälligkeiten Sprach- und Gangstörungen
- Koma innerhalb von Tagen bis Wochen mit hoher Letalität
Diagnostik
- Nachweis von Borna-Disease-Virus-1-Nukleinsäure im Liquor und ggf. Hirngewebe
- Nachweis von IgG-Antikörpern gegen Borna-Disease-Virus-1 im Serum
- Laut BNI ist der Antikörpernachweis aus Serum die sensitivste Nachweismethode einer Bornavirus-Infektion.
Therapie und Prophylaxe
Es steht keine kausale Therapie zur Verfügung. Die Infektionsgefahr kann durch Vermeidung von Kontakt zu Feldspitzmäusen im Endemiegebit gesenkt werden.
Meldepflicht
Es besteht keine Meldepflicht für Bornavirus-Infektionen beim Menschen, jedoch sollte eine Meldung als "weitere bedrohliche Krankheit" nach IfSG §6 Abs. 1 Nr. 5 bzw. "weitere bedrohliche Erreger" nach §7.2 erfolgen. |