CRP hochsensitiv (hsCRP)

Kategorie Laboruntersuchung
Stand21.07.2020
Abrechenbarkeit EBM
ErbringerEigenleistung
MethodeNephelometrie
Material0,5 ml Serum
IndikationAtherosklerose-Risikoabschätzung
Richtwert
< 1,0 mg/l
Interpretation
    < 1,0 mg/l optimal
1,0 - 3,0 mg/l mäßig erhöhtes KHK-Risiko bei Abwesenheit
               akuter Entzündungen
    > 3,0 mg/l erhöhtes KHK-Risiko bei Abwesenheit akuter
               Entzündungen
Zusatzinformation
Hintergrund
Das C-reaktive Protein (CRP) wird als hochsensitives CRP (hsCRP) bezeichnet, wenn durch empfindliche Messmethoden sehr kleine Konzentrationen (< 5 mg/l) gemessen werden können. CRP wird bei akuten Entzündungen, stimuliert vor allem durch Interleukin-6, vermehrt gebildet. Normale CRP-Werte schließen jedoch das Vorliegen lokaler inflammatorischer Prozesse nicht aus. Hier kann das hsCRP auf eine bestehende Entzündungsreaktion hinweisen.
CRP wird eine kausale Rolle bei der Plaque-Bildung im Rahmen der Atherosklerose zugeschrieben, wobei es jedoch nicht die primäre Ursache der Atheroskleroseentstehung darstellt. CRP induziert die Expression von Adhäsionsmolekülen, die Rekrutierung von Entzündungszellen und ist an der Cholesterinaufnahme durch Makrophagen beteiligt.
 
Bewertung
Erhöhte hsCRP-Werte können zur Abschätzung des Koronarrisikos bei bestehender Atherosklerose dienen. Der zufällig gemessene hsCRP-Wert inklusive einer Kontrolle im Abstand von 2 bis 3 Wochen kann bei Ausschluss einer Infektion zur Einschätzung des individuellen relativen Risikos (RR) für ein koronares Ereignis herangezogen werden:
  • hsCRP < 1,0 mg/l: RR normal
  • hsCRP 1,01 - 3,00 mg/l: RR mäßig erhöht
  • hsCRP > 3,00 mg/l: RR deutlch erhöht (2 - 3-fach)
 
Erhöhte hsCRP-Werte finden sich auch bei Rauchern, Patienten mit Übergewicht (BMI > 30 kg/m2), metabolischem Syndrom und Diabetes mellitus Typ 2 im Vergleich zur Normalbevölkerung, ferner bei Einnahme oraler Kontrazeptiva, bei Hormonersatztherapie und in der Schwangerschaft. Eine Erhöhung des hsCRP durch akute Infektionen oder Entzündungszustände, z. B. Autoimmunerkrankungen, ist bei der Bewertung stets zu berücksichtigen (Verlaufskontrolle nach ca. 14 Tagen sinnvoll).
Literatur
Koenig W, Hoffmeister A, Khuseyinova N, Imhof A. Atherosklerose als inflammatorischer Prozess. Dtsch Ärztebl 100: 117-26, 2003. (136)
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat Januar 2023.pdf
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