Hevylite®

Kategorie Laboruntersuchung
Stand21.07.2020
Abrechenbarkeit EBM
ErbringerWeiterleitung
MethodeNephelometrie
Material0,5 ml Serum
Indikation
Diagnostik, Prognoseeinschätzung und quantitative Verlaufs­kontrolle monoklonaler Gammopathien; Abklärung unklarer Befunde in der Immun­fixation
Richtwert
siehe Befundbericht
Zusatzinformation
Hintergrund
Der Hevylite®-Test kann die verschiedenen Leichtkettentypen jeder einzelnen Immunglobulinklasse, also IgG-kappa, IgG-lambda, IgA-kappa, IgA-lambda, IgM-kappa und IgM-lambda im Serum spezifisch quantitativ erfassen. Die Moleküle werden paarweise, z. B. IgG-Kappa/IgG-Lambda, zur Berechnung der Hevylite®-Ratio gemessen. Bei einer proliferativen monoklonalen Gammopathie, z. B. beim Multiplen Myelom, ändert sich im Krankheitsverlauf typischerweise das Verhältnis des monoklonalen Immunglobulins zum polyklonalen Immunglobulin, somit die Hevylite®-Ratio deutlich.
Die Differenzierung des monoklonalen Immunglobulins erfolgt primär mittels Immunfixation. Diese ermöglicht allerdings keine sichere Quantifizierung des monoklonalen Immunglobulins, da dieses in der Elektrophorese in der Regel von polyklonalem Immunglobulin oder anderen Serumproteinen überlagert ist. Hevylite® kann daher als Ergänzung zur Immunfixation zur Diagnostik, Prognoseeinschätzung und quantitativen Verlaufskontrolle monoklonaler Gammopathien herangezogen werden.
Zusätzlich liefert Hevylite® eine Aussage über den Grad einer Knochenmark-Suppression des isotypspezifischen nicht monoklonal involvierten Immunglobulins (z. B. Suppression von IgG-lambda bei einem IgG-kappa-Myelom).
 
Diagnostisches Vorgehen
Die Bestimmung der Hevylite®-Schwer-  und Leichtketten im Serum erfolgt im Rahmen der Diagnostik und Verlaufskontrolle von monoklonalen Gammopathien in der Regel in Kombination mit der Serum-Immunfixation und der Bestimmung der freien Leichtketten im Serum. Insbesondere unklare Immunfixationsbefunde können mit Hevylite® weiter abgeklärt werden. Ebenso wie die Bestimmung der freien Leichtketten im Serum ist Hevylite® zur Einschätzung eines Progressionsrisikos (z. B. MGUS) sowie zur frühzeitigen Rezidiverkennung beim Multiplen Myelom hilfreich. Unter Chemotherapie zeigt Hevylite® bei Therapieerfolg ein selektives Tumorzell-Killing an.
Eine Knochenmark-Suppression, die z. B. einem Rezidiv vorausgehen kann, wird durch die Hevylite®-Pair-Suppression der nicht monoklonalen Immunglobulin-Klassen angezeigt.