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Laboruntersuchung
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03.07.2020 |
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Eigenleistung |
ECLIA |
0,5 ml Serum |
TM 1. Wahl beim Karzinom des exkretorischen Pankreas und beim hepatobiliären Karzinom
TM 2. Wahl beim Magenkarzinom (neben CA 72-4) und beim kolorektalen Karzinom (neben CEA). |
Gesunde: < 25 E/ml
Grauzone: 25 - 40 E/ml Kontrollen!
Path. Bereich: > 40 E/ml |
Unspezifische CA 19-9 Erhöhungen transitorisch bei Cholangitis und Pankreatitis bis 1000 E/ml möglich. |
HWZ: 4 - 8 Tage
Nicht vorhanden bei Personen mit den Blutgruppenmerkmalen Lewis-a bzw. -b negativ. |
Hintergrund
Das Glykolipid CA 19-9 besteht aus Sialyl-Le(a)-Blutgruppensubstanz und ist daher nur bei Personen mit den Blutgruppenmerkmalen Lewis-a bzw. -b (ca. 95 % der weißen bzw. 80 % der schwarzen Bevölkerung) vorhanden. Bei der Interpretation negativer Markerbefunde muss also beachtet werden, dass ca. 5 % der weißen und ca. 20 % der schwarzen Bevölkerung kein CA 19-9 exprimieren können. Physiologischerweise kommt CA 19-9 im fetalen Gewebe von Pankreas, Magen und Darm vor. Bei gesunden Erwachsenen sind nur sehr geringe Konzentrationen in Pankreas, Leber und Lunge nachzuweisen. Die HWZ von CA 19-9 beträgt 4 - 8 Tage.
Indikationen
- Pankreaskarzinom zur Diagnose, und zum Follow-up
- Gallenwegskarzinom zum Follow-up
- Magenkarzinom (neben CA 72-4) und kolorektales Karzinom (neben CEA) zur Prognose
Bewertung
- Als Tumormarker für das Karzinom des exkretorischen Pankreas besitzt CA 19-9 eine Sensitivität von 70 - 95 % bei einer Spezifität von 72 - 90 %. Es besteht eine Korrelation von Höhe und Inzidenz pathologischer Werte zur Tumorlokalisation, Tumorausdehnung, Resezierbarkeit und Metastasierung.
- Beim Gallenwegskarzinom erreicht CA 19-9 eine Sensitivität von 55 - 79 %.
- Beim Magenkarzinom erreicht CA 19-9 eine diagnostische Sensitivität von 26 - 60 % mit einer deutlichen Abhängigkeit vom Tumorstadium. Da die Befunde von CA 19-9 und CEA komplementär zueinander sind, erhöht sich die diagnostische Sensitivität bei Verwendung beider Marker auf das Doppelte.
- Beim Kolorektalen Karzinom ergibt sich eine diagnostische Sensitivität von 18 - 58 % mit starker Abhängigkeit von Tumorstadium (Dukes A 0-7 %, B 17 %, C 47 %, D 75 %). Hier empfiehlt sich CA 19-9 als Zweitmarker nur, wenn der betreffende Tumor kein CEA bildet bzw. exprimiert.
Unspezifische Erhöhungen von CA 19-9 werden transitorisch bei Cholangitis, Pankreatitis oder Cholestase mit Werten über 1000 E/ml Serum, geringe Erhöhungen bei M. Crohn, gastroduodenalen Ulcera, Diabetes mellitus (bei schlechter Einstellung) oder Mukoviszidose beobachtet. Da CA 19-9 rein biliär ausgeschieden wird, ist z. B. eine bestehende Cholestase als klinische Angabe zur Messwertbeurteilung unerlässlich. |
Ringversuchszertifikat Januar 2023.pdf Ringversuchszertifikat Juli 2023.pdf Ringversuchszertifikat Januar 2024.pdf Ringversuchszertifikat Juli 2024.pdf |