Erreger
Darmpathogene Protozoen umfassen Entamoeba histolytica und Giardia lamblia, fakultativ pathogen sind ferner Blastocystis hominis sowie möglicherweise Dientamoeba fraglilis und andere Flagellaten. Weiterhin lassen sich im Stuhl apathogene Protozoen, wie Endolimax nana, Entamoeba coli, E. dispar, E. hartmannii etc., finden.
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion erfolgt oral, in der Regel über kontaminierte Nahrungsmittel oder Trinkwasser. Die Erreger sind weltweit verbreitet, kommen jedoch vor allem in Ländern mit niedrigem Hygienestandard vor.
Klinik, Diagnostik und Therapie
Bezüglich einer Amöben (Entamoeba histolytica)- und Lamblien (Giardia lamblia)-Infektion siehe entsprechende Lexikoneinträge dieser Erkrankungen.
Blastocystis hominis scheint insbesondere bei massivem Befall sowie bei immunkompromittierten Patienten starke, wässrige Durchfälle zu verursachen. In Deutschland sind Prävalenzen bis zu 20 % bei Darmgesunden beschrieben, in den Tropen liegt die Prävalenz noch deutlich höher.
Dientamoeba fragilis wurde bei immundefizienten und immunkompetenten Personen mit starken Durchfällen gefunden, Begleitsymptome umfassten Oberbauchbeschwerden, Erbrechen und Anorexie. Insgesamt ist die klinische Bedeutung des Erregers, insbesondere auch anderer Flagellaten-Spezies, wie Chilomastix mesnili u. a., jedoch umstritten.
Der Nachweis von Blastocystis und anderen Protozoen erfolgt mikroskopisch im Stuhl. Als Therapie wird Metronidazol über 5 - 7 Tage eingesetzt. |