Erreger
Humanpathogene Kokzidien umfassen Cryptosporidien (vor allem Cryptosporidium parvum und C. hominis), Cyclospora cayetanensis und Isospora belli. Während Cyclospora und Isospora nur den Menschen infizieren, kommen Cryptosporidien auch bei Tieren, wie Rindern, Schafen und Ziegen, vor.
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion erfolgt über orale Aufnahme infektiöser Zysten aus Trinkwasser oder kontaminierten Nahrungsmitteln. Die Kokzidien sind weltweit verbreitet. Sie weisen eine hohe Resistenz gegenüber Chlor- und Ozonbehandlung auf, was ihre Verbreitung über Trinkwasser erleichtert. Ausbrüche an Cryptosporidien-Infektionen treten immer wieder in den USA und Großbritannien, aber auch in Deutschland, auf.
Klinik
- Inkubationszeit: 1 Woche (1 - 30 Tage), bei Isospora oft nur 2 Tage
- Wässrige Diarrhoe mit Blut- und Schleimbeimengungen, begleitend abdominale Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen und leichtes Fieber möglich.
- Bei Immunkompetenten meist selbstlimitierender Verlauf innerhalb von Tagen bis Wochen, bei Immunkompromittierten chronische, auch letale Verläufe über Monate.
Diagnostik
Der Nachweis der Kokzidien erfolgt mikroskopisch im Stuhl. Da zum Nachweis eine Spezialfärbung erforderlich ist, muss ein Kokzidien-Nachweis gezielt angefordert werden!
Therapie und Prophylaxe
Für die Therapie von Cyclospora- und Isospora-Infektionen kommt Cotrimoxazol zum Einsatz. Cryptosporidien sind nicht gegen Cotrimoxazol empfindlich. Hier kann eine Therapie mit Paromomycin versucht werden. Immunkompromittierte sollten die Aufnahme von möglicherweise kontaminiertem Wasser meiden.
Meldepflicht
Mikroskopischer Nachweis meldepflichtig nach § 7 IfSG. |