Hintergrund
Die Kreuzprobe oder Verträglichkeitsprobe ist das Herzstück der Transfusionsmedizin. Sie prüft die Verträglichkeit zwischen dem Serum des Blutempfängers und den Erythrozyten des Blutspenders (Majortest). Da bei den Blutspendern bei jeder Spende ein Antikörpersuchtest durchgeführt wird, kann man heute auf die Minorprobe (Verträglichkeit zwischen dem Serum des Blutspenders und den Erythrozyten des Blutempfängers) verzichten.
Bewertung
Eine Transfusion mit dem untersuchten Präparat darf nur erfolgen, wenn die Kreuzprobe keine Agglutination zeigt, also negativ ist.
Der weitaus überwiegende Anteil irregulärer Antikörper gegen die bekannten und klinisch wichtigsten Blutgruppensysteme wird im Vorfeld einer Transfusion durch den Antikörpersuchtest nachgewiesen und abgeklärt. Der Nachweis seltener Antikörper bleibt der Kreuzprobe vorbehalten. Sie dient außerdem auch der Absicherung gegen AB0-Vertauschungen.
Eine Kreuzprobe ist maximal drei Tage gültig, danach muss bei Transfusionsbedarf erneut gekreuzt werden.
Von der Kreuzprobe, die im Labor durchgeführt wird, muss der Bed-side-Test unterschieden werden. Vor jeder Transfusion von Erythrozytenkonzentraten muss zwingend der Bed-side-Test durchgeführt werden. Er ist die letzte Sicherheitskontrolle vor der Transfusion und kann einen erheblichen Teil (theoretisch alle) der potenziellen Vertauschungen in letzter Sekunde, nämlich am Bett des Patienten, abfangen. Der Bed-side-Test muss vom transfundierenden Arzt oder unter seiner unmittelbaren Aufsicht vor der Transfusion im Operationssaal oder auf Station am Bett (und nicht im Stationszimmer!) durchgeführt werden. Der Bed-Side-Test beinhaltet eine Testung des Empfängerblutes mit Anti-A- und Anti-B-Antiserum auf Blutgruppenübereinstimmung mit dem Konserveninhalt. Parallel dazu muss nochmals eine Identitätssicherung vorgenommen werden (Vergleich Konservenbeschriftung-Dokumente-Zuordnung zum Patienten). |