Chrom

Kategorie Lexikon
Stand16.06.2011
Abrechenbarkeit EBM
Enthaltene Parameter
Chrom im Blut; Chrom im Urin
Zusatzinformation
Vorkommen und Exposition
Dreiwertiges Chrom(III) ist ein natürliches Bodenmineral und essentielles Spurenelement. Chrom(III)-Mangel kann bei parenteraler Ernährung, Stress, Infekten und Gravidität auftreten.
Technisch erzeugtes Chrom(VI) ist toxisch. Es wird in Legierungen, Galvanotechnik, Anstrichen (Korrosionsschutz), Farbpigmenten, Imprägnier- und Beizmitteln eingesetzt. Eine berufliche Exposition erfolgt z. B. in der chemischen Industrie, bei Zementarbeitern und Maurern.
 
Aufnahme
Die Absorption von Chrom(III) aus der Nahrung ist gering. Chrom(VI) wird um ein Vielfaches besser resorbiert, ist jedoch sehr instabil im Gastrointestinaltrakt. Die berufliche Belastung erfolgt hauptsächlich inhalativ und kutan. Chrom wird über die Nieren ausgeschieden.   
 
Physiologische Wirkung
Chrom(III) ist ein essentieller Baustein des Glukosetoleranzfaktors und unterstützt die Insulinwirkung. Außerdem senkt Chrom(III) das Serumcholesterin und die Serumtriglyceride. Der tägliche Bedarf beträgt 30 - 100 µg.
 
Toxische Wirkung
Chrom(VI) wird intrazellulär rasch zu Chrom(III) reduziert und wirkt hierbei zellschädigend. Chrom(VI) wirkt reizend, ätzend und allergisierend auf Haut und Schleimhäute. Die langzeitige Inhalation von Chromatstaub kann zu Atemwegsallergien, Nasenseptumschäden und Staublunge führen. Chrom(VI)-Inhalation wirkt zudem karzinogen. In der MAK-Liste wird die einatembare Fraktion der  Chrom(VI)-Verbindungen in die krebserzeugende Kategorie 1 eingestuft.
 
Bewertung
Die Messung erfasst das Gesamtchrom: Chrom(VI), dessen „Metaboliten“ Chrom(III) und physiologisches Chrom(III).
Chrom(III)-Mangel kann mit AAS-Verfahren nicht erfasst werden.
Literatur
Deutsche Forschungsgemeinschaft. MAK- und BAT-Werte-Liste 2010. Wiley-VCH Verlag, 2010. (78)