Vorkommen und Exposition
Aluminium (Al) ist ein weitverbreitetes Spurenelement. Belastungsquellen für Aluminium sind pflanzliche Nahrung (Getreideprodukte), Gewürze, Tee, Kaffee, Säuglingsnahrung auf Soja-Basis, Aluminium-Kochgeschirr (bei sauren Speisen), Trinkwasser aus Aluminium-reichen Böden, verschluckte Zahnpasta, Aluminium-haltige Antazida, kontaminierte Infusionslösungen, Phosphatbinder Al(OH)3 und Aluminium-haltige Dialyseflüssigkeit bei Dialysepatienten. Eine berufliche Exposition erfolgt z. B. in der Aluminium-Verarbeitung (Fahrzeugbau, Elektrotechnik) und in Aluminium-Schmelzen.
Aufnahme
Die Aufnahme erfolgt inhalativ und peroral. Aluminium wird intestinal zu 0,01 - 3 % resorbiert, bei Eisenmangel erhöht sich die Resorption.
Die Ausscheidung von Aluminium erfolgt zu 90 % renal, weshalb es bei Niereninsuffizienz zu einer Akkumulation in Knochen, Muskel, Lunge, Zentralnervensystem, Leber, Herz und Milz kommt. Bei normaler Nierenfunktion erfolgt auch nach einer erhöhten Aufnahme in der Regel keine Anreicherung von Aluminium im Organismus, nur bei Zufuhr sehr hoher Dosen.
Toxische Wirkung
Aluminium-Überladung führt im Skelettsystem zu Osteomalazie mit Knochen-, Gelenkschmerzen, Spontanfrakturen und Myopathien; im Gehirn zu einer Morbus-Alzheimer-ähnlichen Enzephalopathie mit progressiver Demenz (sog. Dialyse-Demenz) und in der Lunge zu Lungenfibrose (bei chronischer inhalativer Belastung). Durch die toxische Wirkung auf die Erythropoese kann eine mikrozytäre, hypochrome Anämie entstehen.
Bewertung
Die Aluminiumkonzentration im Serum spiegelt bei eingeschränkter Nierenfunktion eine Aluminium-Belastung nur unvollkommen wieder, da die Akkumulation von Aluminium im Knochen und Zentralnervensystem nicht mit der Konzentration im Serum korreliert. Der Aluminium-Gehalt im Serum zeigt aufgrund der kurzen Halbwertszeit der Elimination von Aluminium aus dem Blut lediglich die aktuelle Aluminium-Aufnahme an. Auch der Aluminium-Gehalt im Urin repräsentiert nur die aktuelle Aluminium-Aufnahme.
Eine chronisch hohe Aluminiumzufuhr spiegelt sich in den Haaren wider, jedoch besteht eine hohe Kontaminationsgefahr während der Probenaufarbeitung. |