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Lexikon
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21.03.2011 |
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Rota-Virus-Antigen; Rota-Virus-RNA |
Erreger
Rota-Viren sind umweltstabile RNA-Viren, von denen beim Menschen Rota-Viren der Gruppe A die größte Bedeutung als Infektionserreger haben.
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion erfolgt in der Regel fäkal-oral, seltener auch über direkte Kontakte und kontaminierte Oberflächen. Rota-Viren-Infektionen treten gehäuft im Frühjahr und bei Kindern auf.
Klinik
- Inkubationszeit: 1 - 3 Tage
- akute Gastroenteritis: zunächst meist Fieber und Erbrechen, später Diarrhoe.
- Die Virusausscheidung im Stuhl erfolgt meist für 6 - 8 Tage nach Krankheitsbeginn.
Diagnostik
Nachweis von Rota-Viren-Antigen im Stuhl hat eine hohe Sensitivität bei akuten Infektionen, da die Viren in hoher Konzentration ausgeschieden werden.
Ein Nachweis von Rota-Viren-RNA im Stuhl ist bei negativem Antigen-Nachweis in Sonderfällen sinnvoll, da die Sensitivität höher ist als beim Antigen-Nachweis.
Therapie und Prophylaxe
Eine spezifische antivirale Therapie steht nicht zur Verfügung. In Deutschland sind zwei Lebendimpfstoffe gegen Rota-Viren für Säuglinge bis zur vollendeten 24. bzw. 26. Lebenswoche zugelassen. Derzeit wird die Impfung von der STIKO jedoch nicht generell empfohlen. Die Einhaltung hygienischer Verhaltensregeln ist essentiell für die Unterbrechung von Infektketten.
Meldepflicht
Direkter Erregernachweis ist meldepflichtig nach § 7 IfSG. |
Mertens T, Haller OA, Klenk HD. Diagnostik und Therapie von Viruskrankheiten: Leitlinien der Gesellschaft für Virologie. 2 ed. Urban & Fischer Verlag, 2004. (165) |