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Lexikon
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21.03.2011 |
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Filarien-AK, mikroskopischer Nachweis im Blut |
Erreger
Filarien gehören zu den Fadenwürmern und umfassen als humanpathogene Spezies vor allem Loa Loa, Wuchereria bancrofti, Brugia malayi, Mansonella perstans und Onchocerca volvulus. Die adulten Würmer leben hauptsächlich in Bindegewebe und Lymphgefäßen und geben ihre Larven (Mikrofilarien) zu bestimmten Tageszeiten ins Blut ab: bei Loa loa tagsüber, bei Brugia malayi und Wuchereria bancrofti nachts.
Infektionsweg und Verbreitung
Filarien werden durch blutsaugende Insekten (verschiedene Mücken-, Fliegen- und Milbenarten) von Mensch zu Mensch übertragen und sind in den Tropen und Subtropen verbreitet.
Klinik
- Inkubationszeit: 5 Monate bis zu einigen Jahren
- Wuchereria und Brugia: Fieber, Eosinophilie, chronische Lymphangitis bis hin zur Elephantiasis
- Loa loa: Juckreiz und starker Tränenfluss bei Erregerwanderung durch die Bindehaut, ferner Ödeme und Eosinophilie
- Onchocerca volvulus: fibröse Knoten in der Haut, bei Augenbefall Hornhauttrübung und Erblindung (Flussblindheit)
- Mansonella perstans: oft asymptomatisch, z. T. allergische Reaktionen
Diagnostik
Bei klinischen Symptomen einer Filarien-Infektion ist der Nachweis Filarien-spezifischer AK in der Regel positiv, ferner meist ausgeprägte Eosinophilie. Zusätzlich kann ein mikroskopischer Nachweis im Blut versucht werden (Mikrofilarien-Periodizität beachten). Onchocerca-Larven können auch in Hautproben (skin snips) und im Auge identifiziert werden.
Therapie und Prophylaxe
Die antiparasitäre Therapie sollte entsprechend aktueller Empfehlungen erfolgen, in Endemiegebieten sollte eine Insektenstichprophylaxe durchgeführt werden. |