Hintergrund
C. trachomatis (Serotypen D-L) gehört weltweit zu den häufigsten Erregern sexuell übertragbarer Erkrankungen.
Bedeutung
- Die bei Frauen überwiegend asymptomatisch verlaufende C. trachomatis-Infektion ist die häufigste Ursache von Entzündungen der Adnexe.
- Persistierende oder wiederholte Chlamydien-Infektionen können durch die ausgelöste Immunantwort gewebezerstörende Wirkung haben. In den Tuben werden zunächst die Kinozilien in ihrer Funktion geschädigt. Im fortgeschrittenen Stadium können die Tuben durch die Entzündung verkleben.
- Infertilität aufgrund von vollständigem Tubenverschluss (Tubenfaktor-Infertilität, TFI) gehört zu den Spätfolgen von chronischen C. trachomatis-Infektionen.
- Bei der Entstehung ausgedehnter Entzündungen spielt die Immunreaktion gegen das hochimmunogene chlamydiale Heat Shock Protein (cHSP60) eine zentrale Rolle.
Als ergänzende Diagnostik bei Verdacht auf Tubenfaktor-Infertilität steht nun im Labor Dr. Gärtner die erweiterte Chlamydia trachomatis Serologie zur Verfügung
Diese umfasst:
C. trachomatis IgG-Antikörper
C. trachomatis IgA-Antikörper
cHSP60 IgG-Antikörper
Interpretation
Die Bestimmung der Antikörper gegen cHSP60 und C. trachomatis hat einen hohen vorhersagenden Wert für die TFI (1):
C. trachom. cHSP60
IgA IgG IgG
+/- + + Hohe Wahrscheinlichkeit einer Chlamydien-induzierten Tubenfaktor-Infertilität (TFI)
+ + - Aktive C. trachomatis-Infektion, TFI möglich
- + - Zurückliegende C. trachomatis-Infektion, TFI eher unwahrscheinlich
- - + Kein Hinweis auf TFI, Kreuzreaktion möglich
- - - Kein Hinweis auf eine C. trachomatis-Infektion
Literatur: (1) Tiitinen A. et al. Chlamydia trachomatis and chlamydial heat shock protein 60-specific antibody and cell-mediated responses predict tubal factor infertility. Hum. Reprod. 21, 1533-38, 2006
Abrechnungshinweis: EBM 32589; GOÄ 4291 |