Pappataci-Fieber (Toskana-Fieber)

Sandfliegen-Fieber

Kategorie Lexikon
Stand16.06.2009
Abrechenbarkeit EBM
Enthaltene Parameter
Sandmückenfieber-Virus-AK
Zusatzinformation
Erreger
Das Pappataci- oder Toskana-Fieber wird durch das Toskana-Virus, ein Subtyp des Sandmückenfieber-Virus verursacht. In Europa kommen die Serotypen Toskana-Virus, Sizilianisches und Neapolitanisches Virus vor.
 
Infektionsweg und Verbreitung
Das Toskana-Virus wird durch Stiche von Sand- oder Schmetterlingsmücken (Phlebotomus spp.) übertragen. Während das Toskana-Virus in Südeuropa (vor allem in Italien und Spanien) vorkommt, sind das Sizilianische und Neapolitanische Virus auf dem Balkan, in Nordafrika und im Mittleren und Nahen Osten verbreitet.
 
Klinik
  • Inkubationszeit: 3 - 6 Tage
  • meist asymptomatische Infektionen
  • klinisch manifeste Erkrankung = Toskana-Fieber: akutes hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Meningismus, seltener Meningoenzephalitis oder Meningitis. In Norditalien häufigste Ursache einer aseptischen Meningitis! In der Regel folgenlose Ausheilung.
 
Diagnostik
Nachweis Sandmückenfieber-Virus-spezifischer IgM- und IgG-AK
  • im Serum und Liquor ab dem 5. - 8. Krankheitstag
  • Seroprävalenz in Deutschland bis zu 2 %, in Norditalien bis zu 20 %.
Nachweis von Sandmückenfieber-Virus-RNA im Liquor: keine Routinemethode, nur in Ausnahmefällen indiziert.
 
Therapie und Prophylaxe
Es steht keine spezifische antivirale Therapie zur Verfügung.
Literatur
Depaquit J, Grandadam M, Fouque F, Andry PE, Peyrefitte C. Arthropod-borne viruses transmitted by Phlebotomine sandflies in Europe: a review. Euro Surveill 2010 11; 15 (10): 19507. (11)