Humanes Herpesvirus 7 (HHV-7)-Infektionen

Exanthema subitum, Roseola infantum, Dreitagefieber, HHV7

Kategorie Lexikon
Stand29.06.2009
Abrechenbarkeit EBM
Enthaltene Parameter
HHV-7-AK (IgM, IgG)
Zusatzinformation
Erreger
Das Humane Herpesvirus 7 (HHV-7) ist ein DNA-Virus aus der Familie der Herpesviridae. Nach Primärinfektion persistiert HHV-7 lebenslang in den Speicheldrüsen (hier bei über 50 % der Erwachsenen in höherer Konzentration als HHV-6 nachweisbar).
 
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion mit HHV-7 erfolgt über Schleimhautkontakte, meist im Kindesalter. Die Durchseuchung liegt im 3. - 4. Lebensjahr bereits bei 90 %.
 
Klinik
  • Inkubationszeit: unbekannt
  • Primärinfektion: wie bei HHV-6-Infektion Exanthema subitum mit Fieber und flüchtigem Exanthem. Bislang keine Komplikationen (außer Fieberkrämpfen) beschrieben. Die Mehrzahl der Primärinfektionen verläuft asymptomatisch.
  • Bei Immunsupprimierten kann es zur Reaktivierung kommen, die jedoch klinisch asymptomatisch zu sein scheint.
  • Eine Bedeutung von HHV-7 bei der Pityriasis versicolor wird diskutiert, ist jedoch bislang nicht belegt.
 
Diagnostik
Verdacht auf Primärinfektion bei nicht eindeutiger Klinik: Nachweis HHV-7-spezifischer AK (IgM- und IgG-AK). Bei frischen Infektionen können IgM-AK jedoch auch fehlen (Verlaufskontrolle!).
 
Therapie und Prophylaxe
Es steht keine spezifische antivirale Therapie zur Verfügung.
Literatur
Mertens T, Haller OA, Klenk HD. Diagnostik und Therapie von Viruskrankheiten: Leitlinien der Gesellschaft für Virologie. 2 ed. Urban & Fischer Verlag, 2004. (165)