Humanes Herpesvirus 6 (HHV-6)-Infektionen

Exanthema subitum, Roseola infantum, Dreitagefieber, HHV6

Kategorie Lexikon
Stand29.06.2009
Abrechenbarkeit EBM
Enthaltene Parameter
HHV-6-AK (IgM, IgG); HHV-6-DNA
Zusatzinformation
Erreger
Das Humane Herpesvirus 6 (HHV-6) ist ein DNA-Virus aus der Familie der Herpesviridae. Nach Primärinfektion persistiert HHV-6 lebenslang in Speicheldrüsen und Lymphozyten des peripheren Blutes.
 
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion mit HHV-6 erfolgt über Schleimhautkontakte, meist im Kindesalter. Die Durchseuchung liegt im 3. Lebensjahr bereits bei 90 %.
 
Klinik
  • Inkubationszeit: 5 - 15 Tage
  • Typische Primärinfektion: Exanthema subitum mit Fieber und flüchtigem Exanthem. Die Mehrzahl der Primärinfektionen verläuft jedoch asymptomatisch.
  • Komplikationen: Respiratorische Infekte, Otitis media, Meningitis, Enzephalitis, Hepatitis
  • Bei Primärinfektion im Jugend- oder Erwachsenenalter findet sich häufiger eine Mononukleose-ähnliche Erkrankung.
  • Bei Immunsupprimierten kann es zur Reaktivierung kommen, systemische Infektionen sind möglich.
 
Diagnostik
  • Verdacht auf Primärinfektion bei nicht eindeutiger Klinik: Nachweis HHV-6-spezifischer AK (IgM- und IgG-AK).  Bei frischen Infektionen können IgM-AK jedoch auch fehlen (Verlaufskontrolle!).
  • Verdacht auf Meningitis/Enzephalitis: HHV-6-DNA-Nachweis aus Liquor
  • Verdacht auf HHV-6-assoziierte Erkrankung bei Immunsupprimierten: HHV-6-DNA-Nachweis aus Liquor, BAL, Biopsien, Blut. Positiver DNA-Nachweis aus Blut, Lymphozyten und lymphatischem Gewebe (Lymphknoten) hat geringere Aussagekraft, da auch bei Gesunden HHV-6-DNA nachweisbar sein kann.
 
Therapie und Prophylaxe
Es steht keine spezifische antivirale Therapie zur Verfügung.