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Lexikon
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16.06.2009 |
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Entamoeba histolytica-AK; Entamoeba histolytica-Antigen im Stuhl; Parasiten im Stuhl |
Erreger
Entamoeba histolytica stellt die für den Menschen wichtigste pathogene Amöben-Spezies dar und ist morphologisch nicht zu differenzieren von der apathogenen Spezies Entamoeba dispar. Beide Spezies kommen in Zysten- und Trophozoiten-Form im Menschen vor.
Infektionsweg und Verbreitung
Die Infektion mit Amöben erfolgt über die orale Aufnahme fäkal kontaminierter Nahrungsmittel und Wasser. Entamoeba histolytica und E. dispar sind weltweit, insbesondere in den Tropen und Subtropen, verbreitet.
Klinik
- Inkubationszeit: ca. 1 - 4 Wochen (bis Jahre bei Leberabszess)
- Amöbenruhr: Bauchschmerzen, Fieber, himbeergeleeartiger, schleimig-blutiger Durchfall. Bei leichteren Verlaufsformen auch breiig-wässrige Durchfälle ohne Blutauflagerungen. Oft schleichender Beginn über Wochen (DD zur Shigellenruhr).
- Komplikationen: Darmperforationen, Peritonitis, toxisches Megakolon, Amöbom (granulomatöser Tumor der Darmwand), Amöbenleberabszess (akute Oberbauchschmerzen mit Fieber)
Diagnostik
- Amöbenruhr: Mikroskopischer Nachweis der Amöbenzysten und -trophozoiten im Stuhl (cave: mikroskopische Differenzierung von E. histolytica- und E. dispar-Zysten nicht möglich!), Antigennachweis im Stuhl, ggf. ergänzend AK-Nachweis im Serum.
- Amöbenleberabszess: Nachweis Entamoeba histolytica-spezifischer Antikörper im Serum (cave: hohe Durchseuchung bei Tropenbewohnern, hier meist schwach positive Titer), Sensitivität des AK-Nachweis für extraintestinale Amöbiasis 90 - 95 %. AK bleiben auch nach Therapie einer invasiven Amöbeninfektion über längere Zeit positiv. Im Stuhl sind zum Zeitpunkt der Erkrankung meist keine Amöben mehr nachweisbar.
Therapie und Prophylaxe
Die Therapie erfolgt mit Metronidazol über 10 Tage. |