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Lexikon
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03.06.2009 |
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HEV-AK IgM; IgG (Hepatitis E-AK); HEV-RNA (Hepatitis E-Virus-RNA) |
Erreger
Das Hepatitis-E-Virus (HEV) ist ein RNA-Virus und kommt in 4 Genotypen vor.
Infektionsweg und Verbreitung
HEV wird fäkal-oral durch kontaminierte Nahrungsmittel oder Trinkwasser, als Schmierinfektion durch infektiöse Ausscheidungen (Schweine als Reservoir) sowie von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ausscheidung von HEV im Stuhl beginnt ca. 2 Wochen vor Erkrankungsbeginn und dauert ca. 4 Wochen. HEV ist weltweit, vor allem in den Tropen und Subtropen (v. a. Genotyp 1), verbreitet. In Deutschland stellen Wildschweine ein Reservoir dar (Infektion durch Verzehr von Wildschweinfleisch, v. a. Genotyp 3). Die Seroprävalenz der Bevölkerung liegt in Deutschland bei 3 - 6 %.
Klinik
- Inkubationszeit: 21 - 56 Tage
- Akute Hepatitis ähnlich Hepatitis A mit Ikterus, Abgeschlagenheit, Fieber und Hepatomegalie, subklinische Verläufe sind möglich
- in > 95 % restitutio ad integrum, fulminante Hepatitis mit Letalitätsraten von bis zu 4 % insbesondere bei Pat. mit bestehender Leberzirrhose
- schwere Erkrankungen in der Schwangerschaft, hier bis zu 20 % tödlicher Verlauf
- bei Immunsupprimierten chronische Verläufe
Diagnostik
- Nachweis HEV-spezifischer IgM- und IgG-AK im Serum: IgM-AK weisen auf eine frische Infektion hin, IgG-AK persistieren meist lebenslang.
- Nachweis von HEV-RNA im Stuhl bei Verdacht auf akute Infektion bei nicht eindeutiger Serologie.
Therapie und Prophylaxe
Es stehen keine spezifische antivirale Therapie und keine Impfung zur Verfügung.
Meldepflicht
Direkter und indirekter Erregernachweis sind meldepflichtig nach § 7 IfSG. |
Teshale EH, Hu DJ, Holmberg SD. The two faces of hepatitis E virus. Clin Infect Dis 51: 328-34, 2010. (69)
Mertens T, Haller OA, Klenk HD. Diagnostik und Therapie von Viruskrankheiten: Leitlinien der Gesellschaft für Virologie. 2 ed. Urban & Fischer Verlag, 2004. (165) |