AK gg CCP (Cyclisches Citrulliniertes Peptid)

ACPA, anti citrullinated peptide antibodies

Kategorie Laboruntersuchung
Stand21.07.2020
Abrechenbarkeit EBM
ErbringerEigenleistung
MethodeFEIA
Material0,5 ml Serum
Indikation
V. a. Rheumatoide Arthritis
Richtwert
negativ            < 7 U/ml
schwach positiv 7 - 10 U/ml
positiv           > 10 U/ml
Kurzinformation
Bestimmung gemeinsam mit Rheumafaktor (RF) sinnvoll, evtl. auch zusätzlich AK gg MCV.
Zusatzinformation
Hintergrund
Die Diagnostik der citrullinierten Peptide im Rahmen der Rheumatoiden Arthritis geht auf die in den 1960er und 1970er Jahren beschriebenen Antikörper gegen perinukleären Faktor und Keratin zurück. Ende der 1990er Jahre wurde entdeckt, dass beide Antigene citrulliniertes Filaggrin als gemeinsame Struktur haben. Davon abgeleitete und modifizierte cyclische citrullinierte Peptide werden für CCP-Assays genutzt, sind also keine nativen Proteine.
In vivo entstehen citrullinierte Peptide bei physiologischen Prozessen, z. B. bei der Keratinisierung der Haut durch kalziumabhängige Peptidylarginin-Deiminasen (PADI). In entzündlichem Synovialgewebe wurden bisher nur PADI2 und PADI4 nachgewiesen. Rauchen verstärkt die Aktivität der PADI2 in der Lunge. So erklärt man aktuell die bei Rauchern beobachteten höheren Anti-CCP-Titer. Auch haben Raucher ein erhöhtes Risiko ungünstiger Verläufe.
 
Bewertung
Autoantikörper gegen CCP weisen für die Rheumatoide Arthritis eine höhere Spezifität (bis 98 %) als der Rheumafaktor auf; bei in etwa vergleichbarer Sensitivität von 65 bis 70 %. Sind CCP-AK und Rheumafaktor positiv spricht dies mit einer Spezifität von nahezu 100 % für eine Rheumatoide Arthritis. CCP-AK haben ferner einen hohen prädiktiven Wert für einen erosiven Verlauf der Erkrankung und können auch in der Frühphase einer Rheumatoiden Arthritis gefunden werden. Unter Therapie korreliert die Titerhöhe nicht mit dem Krankheitsverlauf, so dass Anti-CCP-AK nicht wie der Rheumafaktor oder Anti-MCV-AK zur Verlaufskontrolle geeignet sind.
Literatur
Rantapaa-Dahlqvist S, de Jong BA, Berglin E, Hallmans G, Wadell G, Stenlund H, Sundin U, van Venrooij WJ. Antibodies against cyclic citrullinated peptide and IgA rheumatoid factor predict the development of rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum 48: 2741-9, 2003. (104)
 
Egerer K, Feist E, Burmester G-R. Serologische Diagnostik der rheumatoiden Arthritis. Dtsch Ärztebl 106: 159-63, 2009. (91)
 
Conrad K, Schößler W, Hiepe F. Autoantikörper bei systemischen Autoimmunerkrankungen. Ein diagnostischer Leitfaden. Dustri Verlag, 2006. (161)
 
AnhängeDownload.png Ringversuchszertifikat März 2022.pdf
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