Hintergrund
Calprotectin ist ein Calcium und Zink bindendes Protein, das vor allem in neutrophilen Granulozyten vorkommt. Mit der Bestimmung von Calprotectin im Stuhl kann wie mit Lactoferrin im Stuhl (siehe dort) das Ausmaß einer Granulozyteneinwanderung ins Darmlumen und damit einer entzündlichen Aktivität des Darmes erfasst werden. Calprotectin korreliert mit dem Ausmaß der Entzündung und kann auch als Verlaufsparameter eingesetzt werden.
Bewertung
Erhöhte Calprotectin-Werte weisen auf einen entzündlichen Darmprozess oder eine Neoplasie hin. Ein Calprotectin-Wert > 200 µg/g Stuhl hat eine Sensitivität von 89 % und eine Spezifität von 97 % für einen entzündlichen Darmprozess.
Calprotectin scheint besser mit der Aktivität der Erkrankung bei Colitis ulcerosa als bei M. Crohn zu korrelieren.
Bei unklaren abdominellen Beschwerden ist die kombinierte Bestimmung mit Alpha-1-Antitrypsin (siehe dort) sinnvoll. |
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