Hintergrund
Cyclosporin A (CsA) hemmt die Bildung und Proliferation zytotoxischer T-Lymphozyten. Die Wirkung ist reversibel und deshalb an die permanente Anwesenheit von CsA in ausreichender Konzentration gebunden. CsA und seine Metabolisierungsprodukte weisen gravierende, vor allem nephro-, hepato- und neurotoxische Nebenwirkungen auf.
Nach oraler Einnahme wird CsA zu 30 - 50 % resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration findet sich nach 1 - 6 h. Im Blut befindet sich der Hauptteil (60 - 70 %) in den Erythrozyten. Der Steady State ist nach 2 - 5 Tagen erreicht.
CsA wird zu 95 % in der Leber durch Cytochrom P450-Enzyme (hauptsächlich CYP3A4) metabolisiert, mehr als 30 Metaboliten sind bekannt. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 6 - 20 h. Die Ausscheidung erfolgt größtenteils biliär als Metaboliten, nur ca. 1 % wird unverändert renal oder biliär ausgeschieden.
Therapieüberwachung
Konzentrationsbestimmungen in den ersten Wochen mehrmals wöchentlich bis zur Erreichung des therapeutischen Zielbereiches, dann schrittweise Reduktion der Konzentrationsbestimmungen.
Engmaschigere Kontrollen sind erforderlich bei Verdacht auf Abstoßung, Infektion, Auftreten von Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, Dosisänderung oder Änderung der Komedikation.
Bewertung
Zu beachten ist die Abhängigkeit des therapeutischen Bereiches von der Anwendungsindikation, bei Transplantationen vom Organ und Therapiestadium sowie von der Kombination mit anderen Immunsuppressiva.
Durch Bestimmung des 2-Stunden-Wertes lässt sich die CsA-Exposition und das Risiko für akute Abstoßung oder Toxizität besser abschätzen als an Hand des Talspiegels. Der Nachteil besteht jedoch in dem sehr kleinen Zeitfenster für die Blutentnahme von nur 105 - 135 Minuten nach Gabe.
Mit unterschiedlichen Analyseverfahren ermittelte CsA-Werte sind wegen verschiedener Spezifität nicht direkt vergleichbar.
Ursachen erhöhter Serumspiegel: Kombination mit Inhibitoren des CYP450-Systems (z. B. Nirmatrelvir, Verapamil, Lercanidipin, Diltiazem, Tetracyclin, Erythromycin, orale Kontrazeptiva, Ketokonazol), Grapefruitsaft, Leberfunktionsstörungen.
Ursachen erniedrigter Serumspiegel: Kombination mit Induktoren des CYP450-Systems (z. B. Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate, Rifampicin, Isoniazid, Griseofulvin, Ethambutol), bei Kindern.
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